ALEX ANDRINIS CHE GRAB RELIEFS
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ten erscheinen1. In der Thür steht in Vorderansicht ein bart-
loser Mann im Mantel. Vom Hinterkopfe fallen die langen
Enden einer Binde bewegt herab, eine in der Folgezeit häu-
fige Erscheinung. Der an der Brust anliegende rechte Arm
ist in den Mantel gehüllt; in der halb gesenkten Linken Opfer-
gaben, wohl in einer Schale. Diese Haltung herrscht in römi-
scher Zeit in Alexandria und anderwärts ; hält die linke Hand
nicht Schale, Kranz oder Strauss, so pflegt sie ganz gesenkt
und ebenfalls in den Mantel gehüllt zu sein.—Späthellenistisch
oder frührömisch.
39. Alexandria. Friedhof von Meks. Na'iskos ägyptisierenden
Stils aus lockerem Kalkstein. Höhe 1,02, Breite 0,44, Tiefe 0,40.
Halbhohes Relief. Stark verwittert, Reste eines dicken Stuck-
überzuges ohne Farbspuren. Der äussere iVufbau entspricht
Nr. 37 und 38, nur ist er schlanker, ähnlich wie für Nr. 36 anzu-
nehmen ist. Die Thür wiederholt die von Nr. 38 unter Hinzufü-
gung einer hohen Uräuskehle.—Das rohe Relief zeigt einen bart-
losen Mann im Mantel mit römischem Haarschnitt der ersten Kai-
serzeit und ägyptischer Perücke oder Binde ; in der Linken hält
er den Kranz.
III. Heroenreliefs2.
a. Schlangenanbetlr.
40. Alexandria. Friedhof von Chatby. Botti 3,36 Oberteil
einer kleinen Giebelstele aus grosskörnigem Kalkstein. Höhe
1 Es wäre lohnend, die Entwicklung des korinthisch-ägyptischen Kapitells zu
verfolgen. Am Anfang der Reihe steht das der Tholos von Epidauros entlehnte
Kapitell der Omdurmansäule, dem sich viele von den in Saal 15 des Museums
von Alexandria vereinten Architekturresten anschliessen. Es folgt das ebenfalls
von Schiess Bey gefundene überaus anmutige Kapitell Botti 15,2, bei dem be-
reits Lotos und Papyros an Stelle des Akanthos treten. Am stärksten ägyptisiert
der Typus von Kom-el-Schugafa. Andere Kapitelle zeigen rein griechische For-
men, doch ist die Anordnung der Spiralranken den Mischkapitellen entlehnt
(Museum von Cairo). Das Material lässt sich leicht erweitern, auch sind die
Wandbilder dritten pompeianischen Stils heranzuziehen.
2 Die Hcroenreliefs werden hier den Grabsteinen eingereiht, weil eine
strenge Scheidung nach den von Brückner und Milchhöfer mit Recht aufgestell-
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ten erscheinen1. In der Thür steht in Vorderansicht ein bart-
loser Mann im Mantel. Vom Hinterkopfe fallen die langen
Enden einer Binde bewegt herab, eine in der Folgezeit häu-
fige Erscheinung. Der an der Brust anliegende rechte Arm
ist in den Mantel gehüllt; in der halb gesenkten Linken Opfer-
gaben, wohl in einer Schale. Diese Haltung herrscht in römi-
scher Zeit in Alexandria und anderwärts ; hält die linke Hand
nicht Schale, Kranz oder Strauss, so pflegt sie ganz gesenkt
und ebenfalls in den Mantel gehüllt zu sein.—Späthellenistisch
oder frührömisch.
39. Alexandria. Friedhof von Meks. Na'iskos ägyptisierenden
Stils aus lockerem Kalkstein. Höhe 1,02, Breite 0,44, Tiefe 0,40.
Halbhohes Relief. Stark verwittert, Reste eines dicken Stuck-
überzuges ohne Farbspuren. Der äussere iVufbau entspricht
Nr. 37 und 38, nur ist er schlanker, ähnlich wie für Nr. 36 anzu-
nehmen ist. Die Thür wiederholt die von Nr. 38 unter Hinzufü-
gung einer hohen Uräuskehle.—Das rohe Relief zeigt einen bart-
losen Mann im Mantel mit römischem Haarschnitt der ersten Kai-
serzeit und ägyptischer Perücke oder Binde ; in der Linken hält
er den Kranz.
III. Heroenreliefs2.
a. Schlangenanbetlr.
40. Alexandria. Friedhof von Chatby. Botti 3,36 Oberteil
einer kleinen Giebelstele aus grosskörnigem Kalkstein. Höhe
1 Es wäre lohnend, die Entwicklung des korinthisch-ägyptischen Kapitells zu
verfolgen. Am Anfang der Reihe steht das der Tholos von Epidauros entlehnte
Kapitell der Omdurmansäule, dem sich viele von den in Saal 15 des Museums
von Alexandria vereinten Architekturresten anschliessen. Es folgt das ebenfalls
von Schiess Bey gefundene überaus anmutige Kapitell Botti 15,2, bei dem be-
reits Lotos und Papyros an Stelle des Akanthos treten. Am stärksten ägyptisiert
der Typus von Kom-el-Schugafa. Andere Kapitelle zeigen rein griechische For-
men, doch ist die Anordnung der Spiralranken den Mischkapitellen entlehnt
(Museum von Cairo). Das Material lässt sich leicht erweitern, auch sind die
Wandbilder dritten pompeianischen Stils heranzuziehen.
2 Die Hcroenreliefs werden hier den Grabsteinen eingereiht, weil eine
strenge Scheidung nach den von Brückner und Milchhöfer mit Recht aufgestell-