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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 26.1901

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Pfuhl, Ernst: Alexandrinische Grabreliefs
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https://doi.org/10.11588/diglit.41307#0307
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ALEXANDRINISCHE GRABRELIEFS

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sind die Männer auf den spätrömischen Reliefs N.M. 1279,
1288 (Sy bei 508, 498) und eine Frau im Museum von Syra
(Nr. 7). Bei 1288 und Syra 7 ist der Tisch vorhanden, doch
fehlt die Trauernde, während sie auf 1279 am Fassende der
Kline sitzt ; am Kopfende der Mundschenk. — Dieser Ty-
pus stellt eine eigenartige Vermischung der Familien- und
Abschiedsscene mit dem Totenmahl dar.
43. Alexandria. Aus Alexandria. Botti 12,515. Linke Hälfte
eines kleinen Totenmahlreliefs aus feinkörnigem weissem Mar-
mor. Höhe 0,135, Breite 0,12. Ursprüngliche Breite unge-
fähr 0,18 nach Maassgabe des erhaltenen Zapfens. Die ver-
scheuerte Oberfläche ist bei der Reinigung mit Säure ver-
brannt worden. Vom Nai'skos ist eine Säule und der Beginn
einer Traufsima erhalten.—Dem Fussende einer Kline wenden
sich drei Adoranten zu: eine Frau in Chiton und Mantel
stützt die rechte Hand auf den Rand der Kline, während
sie die linke zu erheben scheint. Hinter ihr zwei Kinder in
Chiton und Mantel, die den rechten Arm erheben. — Sehr
feine Arbeit dritten Jahrhunderts.
B. DIE RÖMISCHEN TYPEN 1.
Die Grabstelen der Kaiserzeit sind fast alle klein, durch-
schnittlich 0,30 — 0,50 m hoch. Sie scheiden sich nach der
Technik in zwei Gruppen, indem die einen in erhabenem, die
anderen nach ägyptischer Art in vertieftem Relief (en creux)
ausgeführt sind. Letztere bilden den ärmsten Teil der an sich
bescheidenen Denkmäler. Fast alle zeigen die Form des ägyp-

1 Von diesen Reliefs können hier nur Proben abgebildet werden, die nicht zu
den reichsten Vertretern ihrer Gattung gehören (Abb. S. 298, 301 aus Alexandria;
S. 300 Sammlung v. Bissing). Die zahlreichen Stelen in Cairo sollen in dem neuen
Katalog veröffentlicht werden — die der Inschrift entbehrenden als griechisch-
römische Bildwerke von Herrn Edgar, die anderen als Inschriften von Herrn
Milve. Diese auf verschiedenen Gebieten sich wiederholende Zerreissung des
Stoffes ist eine höchst bedauerliche Folge der verfehlten Gesamtanlage des
Kataloges, dessen einzelne Teile durch Behandlung wie Ausstattung gleich
vorbildlich zu werden versprechen. Der Schaden wäre durch doppelte Zählung
einiger Denkmälergattungen leicht zu vermeiden gewesen.
 
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