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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 26.1901

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Watzinger, Carl: Die Ausgrabungen am Westabhange der Akropolis, 5, Einzelfunde
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https://doi.org/10.11588/diglit.41307#0327
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DIE AUSGRABUNGEN AM WESTABHANGE. V. 317
des Chitons unter dem Kinn zum Vorschein kommt. Die linke
Hand hängt herab und hält eine Rolle, die rechte kommt vor
der Brust aus dem Mantel heraus. Das rechte Bein ist zur Seite
gestellt. Die Statuette ist eine flaue römische Umbildung des
Motivs der Sophoklesstatue im Lateran, das römische Gewand-
figuren gerne benutzen, und das auch für die Darstellung des
Christus auf Sarkophagen noch verwandt wird (vgl. Strzygowski
Orient oder Rom S. 59 Taf. II). Am nächsten steht ihr die Sta-
tue aus Philippeville im Louvre, Reinach Repertoire II 624,6;
sie selbst ist wiedergegeben S. 625, 8 (A. V. 121).
10. Porträtkopf eines Römers, unterlebensgross, H. 19 cm
(Fig. 11). Das Haar fällt in einzelnen Strähnen in die Stirn und


Fig. 11.
bedeckt zur Hälfte die Ohren. Um den Hinterkopf ist wie beim
Opfer die Toga geschlungen. Die Backenknochen treten stark
hervor, das Untergesicht ist eckig, von den Augen und der
Nase ziehen sich tiefe Falten nach den Wangen. Nach der
Haarbehandlung stammt der Kopf aus augusteischer Zeit
(A. V. 182).
11. Porträtkopf einer Dame, H. 41 cm (Fig. 12). Er war, wie
auch das Gewandstück auf den Schultern zeigt, zum Einsetzen
in eine Statue bestimmt. Um den Hals hängt eine Kette. Das
Haar fällt in welligen Strähnen nach den Seiten und ist hinten
in einem Knoten zusammengefasst; die Ohren sind zur Hälfte
von ihm bedeckt. Der Hals ist sehr schlank. Oben auf dem
Kopf befindet sich ein rundes Loch, in das wohl der Meniskos
gesteckt werden sollte. Die Nase ist bestossen. Die Statue war
 
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