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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 26.1901

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Watzinger, Carl: Die Ausgrabungen am Westabhange der Akropolis, 5, Einzelfunde
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https://doi.org/10.11588/diglit.41307#0334
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C. WAT2INGER

nach dem Reiter erhebt. Er trägt einen Mantel, der um die linke
Schulter und den Unterkörper gelegt ist. Die Arbeit des Reliefs,
das wohl dem III. Jahrhundert angehört, ist flüchtig, aber ge-
wandt, die Gesichter sind nur angedeutet. Das Relief rechnete
also stark auf Mitwirkung der Bemalung, wie sich schon daraus
ergiebt, dass der Schwanz des Pferdes nur zum Teil in Relief
aus dem Grunde hervortritt. Seine Bedeutung liegt darin, dass


Fig. 16.

es die geringe Anzahl attischer Heroenreliefs aus griechischer
Zeit um ein neues, sicher in Athen gefundenes Exemplar ver-
mehrt1 (A. V. 195).
5. Bruchstück eines Marmordiskos mit Reliefverzierung. Dicke
5 cm ; der ursprüngliche Durchmesser betrug 36 cm. Der Rand
ist etwas dicker als die Innenfläche; man erkennt zwei Beine
in Relief, die auf einer besonderen Erhöhung stehen. Die Arbeit
ist archaisierend. Es war wohl auf dem Diskos ein den Diskos
tragender oder schleudernder Jüngling dargestellt. Ein speer-
werfender und ein springender Jüngling finden sich z. B. auf
dem Bronzediskos aus Ägina im Berliner Museum (abg. Pinder
Fünfkampf der Hellenen Taf. 1. 2.).

1 Vgl. das Relief im Berliner Museum (Conze Beschreibung der Skulpturen
806) ; bärtiger Reiter, vor ihm Adorant, und das Relief (ebenda 808) : Jüngling
mit Schale neben seinem Pferd, hinter ihm eine Frau, vor ihm ein Adorant
(abg. Lebas voy. archeol. Taf. 60,1); ferner das Relief im Museo Torlonia
Roschers Lexikon Sp. 2559 Fig. 5·
 
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