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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 26.1901

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Watzinger, Carl: Die Ausgrabungen am Westabhange der Akropolis, 5, Einzelfunde
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https://doi.org/10.11588/diglit.41307#0338
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328

C. WATZINGER

zu den derbsten Karikaturen, die bis jetzt unter den antiken
Terrakotten bekannt sind (vgl·. Schöne Griechische Reliefs Tat. 36
Fig. 142; Compte rendu 1868 Tat. I, 15; 1869 Taf. III, 10).
4. Lebensgrosser männlicher Kopf aus Terrakotta,
H. 28,5 cm (Fig. 20 a, b). Er ist unten gerade abgeschlossen, so
dass er stehen kann, war also von vorne herein als Büste gear-
beitet. Das Haar am Bart und am Kopf besteht aus lauter
kleinen, aufgelegten Terrakottawülsten. Die Augen werden
gebildet von einer tiefen Höhlung, die die Pupille darstellt,
und zwei dicken Wülsten, in denen eingeritzte Striche die


Fig. 20 a.

Haare der Wimpern andeuten. Die Augenbrauen treten sehr
stark hervor und sind ebenfalls mit eingeritzten Strichen ver-
sehen. Die abstehenden Ohren sitzen zu hoch, die Nase ist
ein wenig gebogen, der Hinterkopf ist kahl. Etwas unter der
linken Schulter ist ein dicker Knopf aus Terrakotta aufgelegt,
dessen Bedeutung mir unklar ist.
Dieser merkwürdige Kopf ist in der Nähe des Areopag nach
dem Theseion zu in einem Hause gefunden worden, das nach
einem darin aufgedeckten abgearbeiteten Inschriftblock mit
dem Namen des Archon Euphiletos frühestens dem Ende des
III. Jahrhunderts vor Christus angehören kann, Ferner ist dort
 
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