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STYMPHALOS

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ihren Groll zu versöhnen, drei Tempel baute, wie vermutlich
ein localer Hymnos nach Art der beiden eleusinischen und
des yon Phigaleia ausgeführt hat, das ist trotz Curtius (Pelo-
ponnes I 203) die Stadt im See. Von ihr wird weiter unten
noch die Rede sein.
Nun erst kommt Pausanias (VIII 22, 7) auf die für seine
Zeit geltenden Zustände. Damit wollen wir, seinem Beispiele
folgend, die Mitteilung unserer Beobachtungen beginnen.
Den Artemistempel, der das Hauptinteresse des ‘Periegeten’
erweckte und die Anknüpfung ausführlicher Aöyot ermöglichte
(vgl. Robert, Paus. 15), hatte Bursian, Geogr. II 197 aus fal-
scher Gesamtanschauung heraus auf die Halbinsel verlegt,
Curtius längst richtig an der Metope gesucht. Marthas In-
schriftfund lieferte den entscheidenden Beleg. ‘Das sehr be-
achtenswerte Fundament des Artemistempels (neben dem sog.
Katholikon, einer mittelalterlichen Anlage zweifelhafter Be-
stimmung) ist durch Peilungen an den Stadtplan angeschlos-
sen worden; leider werden diese Reste, die wichtige Auf-
schlüsse versprechen, von den Bauern immer mehr zerstört’
(Lattermann, Anz. a. a. O.)'.
Zu den älteren Anlagen bei der Neustadt dürfte ein, wie
es scheint, noch nicht beachteter Götterthron gehören,
der westlich nahe dem heutigen Dorfe Kionia aus dem leben-
den Conglomeratstein sehr sorgsam über einer leeren Grab(?)-
kammer ausgehauen ist. Wir geben den Sitzplatz nach der
Zeichnung Lattermanns Abb. 3, das Ganze nach seiner Pho-
tographie auf Tafel XIII 2. Die Breite des Ganzen beträgt
in der Höhe des Sitzes 2,70, die Dicke mindestens 1,25 plus
1,10-3,35; die ausgearbeitete Rücklehne des Sitzes ist 0,52

1 In der Königsgeschichte, der historischen Einleitung zu Arkadien,
weiss Pausanias (VIII 4, 6) nichts von der alten Stadt; dort ist Styniphelos
der Sohn des Elatos Eponym der Quelle und der Stadt au der Quelle. Ich
glaube au anderem Orte gezeigt zu haben, dass dieses Stück aus einem
mantineischen Autor, der vermutlich Podares hiess, Hadrianischer Zeit
stammt, der aus einer im zweiten Jahrhundert vor Chr. für das Heiligtum
von Lykosura verfassten, aus mancherlei Quellen contaminierten Schrift
schöpfte. Jedenfalls ist diese Angabe jünger, als die aus einer erlesenen
mythographischen Tradition stammende Notiz der Periegese über Temenos.
 
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