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G. KARO
Den höchsten Gipfel des Berges nimmt der in seiner
unteren Hälfte wohl erhaltene, quadratische Turm ein
(9,20 x 9,20 m), dessen Nordwestecke und Westseite mit
dem schmalen Eingangstor Cyriacns’ Zeichnung und unsere
Photographien (oben S. 99. 100) wiedergeben. Die schmale
Tür ist 2,10 m hoch und oben 0,95 m breit; der. Türsturz
misst etwa 1,90 in der Breite', was zu Cyriacus’ ‘pedes YI’
sehr gut passt. Nördlich vom Turme senkt sich der Fels
zunächst allmälig in zwei Terrassen, die von Mauern begrenzt
sind; dann fällt er in schroffen Wänden tief ab, bis zu den
sanft geneigten Hängen, aus denen der eigentliche Bergkegel
aufragt. Einige Lücken in diesen Felswänden sind durch
Mauerstücke geschlossen. Ausser der eigentlichen Befesti-
gung und der Cisterne fehlt jede Spur von Bauten, genau wie
in Asine, mit dessen Burg die unsere überhaupt in der Boden-
gestaltung wie in der Mauertechnik grosse Ähnlichkeit zeigt.
Nur ist die mächtige Strandfeste von Asine viel grösser als
das kleine Castell von Katsingri, dessen Flächeninhalt kaum
1 300 Quadratmeter beträgt.
Man staunt, dass Cyriacus hier Mykenai vermuten konn-
te. Aber jeder Zweifel an der Richtigkeit von Wolters’ Erklä-
rung ist ausgeschlossen. Abgesehen von der Übereinstim-
mung mit der Zeichnung und den Entfernungsangaben des
Cyriacus, passen auch seine Worte ‘eiusdem muri partem in
Nauplium quoque spectantem’ vortrefflich zu der
Westseite des Turmes von Katsingri: Über die Ebene hin-
weg, zwischen den Hügeln südöstlich von Tiryns und denen
bei Areia, öffnet sich gerade von dieser Stelle des Gipfels
eine wunderbare Fernsicht auf Nauplia und seine Bucht.
Wenn man auf des Cyriacus Spuren nach Merbaka und von
dort querfeldein, zwischen Ölbäumen, Tabakfeldern und Wein-
gärten, über Kophini nach Katsingri geht, bildet dieser Blick
auf die sonnenbeglänzte Bucht den schönsten Abschluss
der Wanderung. Cyriacus hätte sich kaum einen anmuti-
geren Osterspaziergang wählen können.
Athen. " Georg Karo.
1 Leider fehlt uns gerade hier ein genaues Maass. Es musste daher
aus der Türbreite errechnet werden.
G. KARO
Den höchsten Gipfel des Berges nimmt der in seiner
unteren Hälfte wohl erhaltene, quadratische Turm ein
(9,20 x 9,20 m), dessen Nordwestecke und Westseite mit
dem schmalen Eingangstor Cyriacns’ Zeichnung und unsere
Photographien (oben S. 99. 100) wiedergeben. Die schmale
Tür ist 2,10 m hoch und oben 0,95 m breit; der. Türsturz
misst etwa 1,90 in der Breite', was zu Cyriacus’ ‘pedes YI’
sehr gut passt. Nördlich vom Turme senkt sich der Fels
zunächst allmälig in zwei Terrassen, die von Mauern begrenzt
sind; dann fällt er in schroffen Wänden tief ab, bis zu den
sanft geneigten Hängen, aus denen der eigentliche Bergkegel
aufragt. Einige Lücken in diesen Felswänden sind durch
Mauerstücke geschlossen. Ausser der eigentlichen Befesti-
gung und der Cisterne fehlt jede Spur von Bauten, genau wie
in Asine, mit dessen Burg die unsere überhaupt in der Boden-
gestaltung wie in der Mauertechnik grosse Ähnlichkeit zeigt.
Nur ist die mächtige Strandfeste von Asine viel grösser als
das kleine Castell von Katsingri, dessen Flächeninhalt kaum
1 300 Quadratmeter beträgt.
Man staunt, dass Cyriacus hier Mykenai vermuten konn-
te. Aber jeder Zweifel an der Richtigkeit von Wolters’ Erklä-
rung ist ausgeschlossen. Abgesehen von der Übereinstim-
mung mit der Zeichnung und den Entfernungsangaben des
Cyriacus, passen auch seine Worte ‘eiusdem muri partem in
Nauplium quoque spectantem’ vortrefflich zu der
Westseite des Turmes von Katsingri: Über die Ebene hin-
weg, zwischen den Hügeln südöstlich von Tiryns und denen
bei Areia, öffnet sich gerade von dieser Stelle des Gipfels
eine wunderbare Fernsicht auf Nauplia und seine Bucht.
Wenn man auf des Cyriacus Spuren nach Merbaka und von
dort querfeldein, zwischen Ölbäumen, Tabakfeldern und Wein-
gärten, über Kophini nach Katsingri geht, bildet dieser Blick
auf die sonnenbeglänzte Bucht den schönsten Abschluss
der Wanderung. Cyriacus hätte sich kaum einen anmuti-
geren Osterspaziergang wählen können.
Athen. " Georg Karo.
1 Leider fehlt uns gerade hier ein genaues Maass. Es musste daher
aus der Türbreite errechnet werden.