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DIE SCHACHTGRÄBER VON WTC EN AI

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Burg- und Böschungsmauer (deren wechselnden Neigungs-
winkel Taf. XV angibt) noch in klassischer Zeit nicht höher
verschüttet war, und dass man einen Bau dort hineinzwängte.
Kurz vor der Mauer d biegt die Böschungsmauer nach
Süiosten um. Die grossen Blöcke werden hier seltener; dafür
wird die Mauer durch eine Art vorgelegter Bastion verstärkt.
vSie bleibt bis zu ihrem östlichen Ende, wo sie sich am wie-
der beginnenden harten Felsen totläuft, sehr steil, z. T. fast
senkrecht. Grosse Stücke sind hier modern wieder aufgebaut.
Südlich von dieser Stelle ist der weiche Fels zum Teil wohl
abgearbeitet worden, und auf der hierdurch entstandenen
Fläche liegen die Fundamente eines geräumigen Hauses (e,
e,, e2); in ihm (bei Taf. XVe,) hat Schliemann einen wichtigen
Goldschatz gefunden, der offenbar in einer hölzernen Truhe
vergraben war (Mykenae 389 ff., fälschlich als Grab gedeutet),
und der nur wenig jünger als die Schachtgräber zu sein
scheint. Dies bestätigen auch die Ruinen: denn während sie
einerseits sicher älter sind als die äussere Burgmauer, die
sie durchschneidet und einen Teil des Hauses zerstört hat,
scheint man bei seiner Anlage auf die Böschungsmauer schon
Rücksicht genommen zu haben. Wenigstens erklärt sich so
am besten die verkrüppelte Form der Nordostecke des Hau-
ses, dessen Norclwand der Böschungsmauer parallel läuft.
Weiter westllich ragt eine Mauer aus dieser Wand vor, aber
leider ist ihr weiterer Verlauf zerstört, sodass ihre Beziehung
zur Böschungsmauer unklar bleibt.
Weiter nach Osten, auf dem höheren Niveau des harten
Felsens, sind noch mehrere Mauerreste (E, E,, E2) zu sehen,
die zu einem Hause zu gehören scheinen. Ein kurzes Mauer-
stück, nahe der Burgrampe (E), ist bei der Anlage des Plat-
tenrings gekappt worden; demnach ist dieser wohl jünger
als jenes Haus; freilich lässt sich die Zugehörigkeit des Mauer-
stückes zum Hause nicht sicher nachweisen.
Der Plattenring ist im Osten so hart an die Burgrampe
gerückt worden, dass ein kleines Stück deutlich abgeplattet
erscheint. Man erkennt dies klar auf Taf. XV, die auch den
sehr unregelmässigen Verlauf des Ringes im Westen zeigt.
Auf Beides hat schon Steffen, a.a. O. S. 31 hingewiesen,
 
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