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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 46.1921

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Weber, Leo: O xenos iatros
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https://doi.org/10.11588/diglit.29496#0086
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Leo Weber

des Namens bestätigen. In Wirklichkeit ist der Heros, wie die alte und
echte Benennung zeigt, namenlos. Nun wird, worauf bereits Bliimner
(a. a. 0.) hingewiesen hat, auf der Frangoisvase ein Bogenschütze, als
Skythe charakterisiert, 7dga/ug genannt. Die abweichende Form beweist
den fremdländischen Ursprung des Namens, anderseits die Identität des
Namensträgers. Das scheint weiter zu beweisen, daß der Name Toxaris
des fremden Heros so alt ist wie es sein Grabstein tatsächlich ist: aber
dem steht das, was wir als ursprünglichen Kern der Legende oben fest-
gestellt haben, durchaus entgegen. Vielmehr beweisen Darstehung und
Name der Frangoisvase nur das eine, wie Lukian auch dadurch, daß er
einen von Haus aus individuell gebrauchten Namen, der weiterhin als
Appellativum im Sinne von Skythe sich längst eingebürgert hatte (vgl.
P. Kretschmer, Griech. Vaseninschr. 85; 75, 8), wieder als Eigennamen
verwendete, die gewünschte Vorstellung von dem hohen Alter des dem
Toxaris dargebrachten skythischen Roßopfers erwecken konnte.

Düsseldorf

Leo Weber
 
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