Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
DAS RÜMISCHE THEATER IN SMYRNA*).

(Hierzu Tafel I—IV.)

Die Lage des Theaters von Smyrna ist schon lange bekannt und auch
auf Baedekers Plan (Konstantinopel und Kleinasien2 340, E 6, D 6, 7) am
Nordabhang des Pagos richtig verzeichnet. Steigt man vom Basma-
Khane-Bahnhofe die engen Gassen längs der späten Stadtmauer, vor der
der türkische Friedhof liegt, zum Pagos auf, so bemerkt man neben anderen
antiken Werkstücken auch mehrere Sitzstufen, die eher von dem näher-
gelegenen Theater als vom Stadion stammen. Im letzten Viertel des Ab-
hanges erkennt man deutlich die jetzt von einer modernen Straße durch-
schnittene Mulde des Zuschauerraumes. Von dem .Gebäude selbst ist
zunächst außer einigenQuadern der Bühnenfassade nur die hochaufragende
Stützmauer des Westanalemma und die Mündung eines gewölbten Ganges
erkennbar.

Sonderbarerweise war das Theater von Smyrna bisher noch niemals
Gegenstand einer genaueren Untersuchung. Texier (Description de l’Asie
Mineure II 296), der es im Jahre 1836 sah, hat es mit der Erklärung abge-
tan: Mais les ruines qui attireraient encore les regards dans une ville
d’Europe, sont laissees de cöte en Asie oü tant de monuments mieux
conserves ou plus anciens appellent I’investigation des voyageurs. Aber

*) Die seinerzeit in Smyrna ausgeführten Reinzeichnungen der Pläne und
Ansichten wurden im Dezember 1917 von der K- u. K- österreichisch-ungarischen
Botschaft iti Konstantinopel zur Beförderung mittels Kuriers nach Wien über-
nommen, sind aber seither verschollen. So mußten von Otto Berg nach den
im Herbst 1920 aus Smyrna überbrachten ersten Aufnahmeskizzen und dem
vorliegenden Manuskript neue Zeichnungen angefertigt werden, wobei der
Mangel der unmittelbaren Anschauung und die Unmöglichkeit einer Über-
prüfüng am Objekte oft sehr erschwerend empfunden wurde. — Die Aufnahmen
architektonischer Details (siehe S. 17ff.) liegen im österrelchischen Archäologi-
schen Institut in Athen.
 
Annotationen