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Die Tripodenstraße in Atlien

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2. Unterbau 2 am Lysikratesplatz. Auf 1,35 m hohem Breccia-
fundament erhebt sich ein Stufenunterbau, dessen Kern aus Breccia-
quadern besteht. Die unterste Schicht der Verkleidung bilden große
Quadern aus blauem eleusinischem Stein; in den oberen Schichten sind die
Quadern, soweit sie erhalten, aus Kalkstein und haben eine Tänie an der
Auflagerkante. Die NOSeite konnte nicht freigelegt werden, weil sie an
das Fundament des Eckhauses stößt. An der freigelegten Seite, nach dem
Lysikratesdenkmal zu, ist die Verkleidung nur eine Quaderlänge weit aus-
geführt, weiterhin tritt der
Brecciakern in die Flucht der
Verkleidung. DadieBreccia-
bestandteile des Denkmals
nicht sichtbar sein sollten,
ergibt sich für diese Seite
des Denkmals eine anstei-
gende Bodenlinie von etwas
über 19% Gefälle. Zahl-
reiche große und kleinere
Wasserabzugskanäle, die
mit gleichem Gefälle von
Westen her herabftihrten,
weisen auf eine Straße hin,
die von Westen in die Tri-
podenstraße einmündet.

3. Lysikratesdenkmal
(3). Ausgrabungen wurden
im Jahre 1877 durch die Französische Schule in Athen vorgenommen. Sie
bezweckten die Auffindung von Architekturfragmenten zur Ausbesserung
des Denkmals (Bull. Corr. Hell. II 1878, 280, 412 ff.). Die deutsche Gra-
bung 1921 erstreckte sich allein auf den schmalen Streifen innerhalb des
modernen Schutzgitters. Der den Unterbau gänzlich verdeckende Estrich
aus Stahlzement wurde entfernt und der Unterbau freigelegt: eine drei-
stufige Krepis, die jedoch nicht um den ganzen Sockel des Denkmals
läuft, sondern kurz nach der NO- und SW-Ecke rechtwinklig umbiegt
(Abb. 1. 2 nach dem Bericht von Studniczka, Arch. Anz. 1921, 319 ff.).
Unterhalb der ersten Stufe wurde ein parallel zu dem Unterbau verlaufen-
 
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