Teil des Hochparterres enthält Fremdenzimmer. Der erste Stock
und das Dachgeschoss, welche mit dem Parterre durch eine
bequeme Steintreppe mit Holzgeländer in reicher Ausführung
verbunden sind, enthalten Fremdenzimmer, welche teilweise mit
Holzbalkons versehen wurden.
Die Steintreppe wird durch ein über das Dach geführtes,
nach Norden liegendes Oberlicht erleuchtet.
Die Mauerflächen der Fassaden sind in glattem Verputz mit
teilweiser Quaderierung und aufgetragenen rauhen leicht gefärbten
Ornamenten als Flächendekoration ausgeführt, sämtliche dekora-
tive Holzteile sind aus massiven Balken in nussbraunem Ton
gebeizt; das Dach ist in gewöhnlichen Ziegeln, das Turmdach I
a Entree
b Damensalon
c Konversationssalon
d Kaffeesalon
e Kolonnade
f Fremdenzimmer
in sogenannten Biberschwanzdachziegeln eingedeckt. Alle Thüren
und Fenster sind an den Aussenseiten tiefgrün in Ölfarbe ge-
strichen.
Mit Einrichtung und Dekoration stellen sich die Baukosten
auf 80000 fl.
Tafel 24. Friedhofkapelle für Charlottenburg; entworfen
von Baumeister Hermann Guth in Charlottenburg, Lehrer an der
kgl. Kunstschule in Berlin.
Projektiert in Backstein mit Verwendung von Haustein und
glasierten Terrakotten. Die Krypta enthält die Aufbewahrungs-
halle der Leichen, sowie Räume für Pflanzen.
Baukosten M. 80000.
'5 Zo “11
g Veranda
Ji Anrichte
k Kellertreppe
l Aborte
in Vorzimmer
n Balkon
Grundrisse zum Hotelannex für die Carl Sachersche Kuranstalt in Helenentlial bei Baden (Österreich);
erbaut vom -f- Baurat O. Hieser.
Litteratur.
Theophilos Hansen und seine Werke. Unter Mitwirkung des Hansen-
klubs herausgegeben von Georg Niemann und Ferd. v. Feldegg.
Wien, Anton Schroll & Cie. 1893.
Verehrung für einen hochgeschätzten Meister und neidlose An-
erkennung eines Künstlers, dem es wie wenigen vor und nach ihm be-
schieden war, die zielbewusste Schaffens¬
kraft zu bethätigen, der aber auch wie
wenige bis zum Schlüsse seiner Lauf¬
bahn den einmal für richtig erkannten
Prinzipien, unbeirrt durch die Tages-
mode des Geschmacks, treu blieb, haben
die Entstehung des vorliegenden Werkes
veranlasst. Mit Staunen verfolgen wir
die Entwicklung des Meisters, welche
durch das schier beispiellose Glück, mit
dem ihm die monumentalen Aufträge
zuflossen, gefördert wurde. Hansens
Bauten sind ja bekannt, aber zum ersten¬
mal sehen wir sie in diesem prächtig
ausgestatteten Werke in stolzer Reihe
beisammen, und zum erstenmal erhalten
wir in die Entwicklungsgeschichte dieses
seltenen Mannes einen genauen Einblick,
der sich um so lehrreicher gestaltet,
als die Herausgeber, bei aller Pietät für
den verstorbenen Meister, in freimütiger
Weise auch die dem Vertorbenen eigen-
tümlichen Schwächen zur Sprache brin¬
gen. Man kann sagen, dass noch nie
einem Künstler ein biographisches Werk
gleicher Vollendung gewidmet worden
ist, und dass niemand dasselbe aus der Hand legen wird, ohne vielfache
Anregung und hohen Genuss empfangen zu haben.
Die Architektur des klassischen Altertums und der Renaissance
von Professor J. Bühlmann, Architekt. Stuttgart, Ebner & Seubert
(Paul Neff). 1893.
Erste Abteillung: Die Säulen ordn ungen. Zweite, verbesserte und
vermehrte Auflage. 27 Tafeln in Stahlstich und 2 in Photolithographie
mit Text.
Das Werk Bühlmanns ist in seiner ersten Auflage von allen Fach-
männern gekannt und geschätzt. In der zweiten Ausgabe hat dasselbe
eine auf die neuesten Forschungen gegründete Bereicherung erfahren und
kann jetzt an die Spitze aller ähnlichen Publikationen gestellt werden.
Die klare Sichtung des Materials, die gründliche Kenntnis des Stoffes und
die erschöpfende Darstellung der hauptsächlichsten Typen der klassischen
Baukunst suchen ihresgleichen. Diese Eigenschaften machen das Werk zu
für das Studium der Baukunst und zu
buch für gereifte Architekten.
teilung umfasst die ,,Säulenordnungen'‘,
jedoch in einem erweiterten Sinne. Der
ganze Architravbau des Altertums wird
in seinen bemerkenswertesten Beispie-
len zur Darstellung gebracht und die
Ordnungen der Renaissance zum Ver-
gleich herangezogen. Zu diesem Zwecke
hat der Verfasser auf den Tafeln 11 a und
27a den Versuch gemacht, unter Beob-
achtung der Regeln des Vignola und
Palladio, sowie der antiken Beispiele,
die Ordnungen der Renaissance in mög-
lichst einfachen Grössenverhältnissen
neu darzustellen. In dem begleitenden
Texte ist die Ästhetik der Baukunst in
ihren Grundzügen im Anschluss an
Bötticher und Semper entwickelt.
Kunstbeiträge aus Steiermark.
Blätter für Bau- und Kunstgewerbe,
herausgegeben von Karl Lacher,
Direktor des Steiermärkischen Kunst-
gewerbemuseums zu Graz. Frank-
furt a. M., H. Keller. 1893.
Der Verfasser beabsichtigt, in einer
jährlich viermal erscheinenden Publi-
kation die zahlreichen, in Steiermark
noch vorhandenen Kunstwerke in Bild und Wort zur Darstellung zu bringen.
Das bis jetzt vorliegende erste Pleft enthält auf acht Blättern architektonische
und kunstgewerbliche Aufnahmen, welche das Interesse weiter kunstver-
ständiger Kreise in Anspruch nehmen. Es ist nicht zu zweifeln, dass auch
die Fortsetzung dieses Werkes des Bemerkenswerten genug bieten werde.
Details Berliner Neubauten, herausgegeben von R. Bieber. Berlin,
W. Schultz-Engelhard.
Wenngleich nicht sehr umfangreich, so enthält doch dieses Werk in
schönen Lichtdrucken einige bemerkenswerte Arbeiten eines phantasie-
vollen Künstlers, welche Bildhauern und Architekten zur Anregung dienen
werden.
! ? ? * » 8 ? » ? ',»«•
Entwurf zu einem Kreishaus für Königsberg in der Neumark
von Werner & Zaar, Architekten in Berlin.
einem unentbehrlichen Lehrmittel
einem bequemen Nachschlage-
Die vorliegende erste Ab-
Für die Redaktion verantwortlich Baurat Carl Weigle in Stuttgart.
und das Dachgeschoss, welche mit dem Parterre durch eine
bequeme Steintreppe mit Holzgeländer in reicher Ausführung
verbunden sind, enthalten Fremdenzimmer, welche teilweise mit
Holzbalkons versehen wurden.
Die Steintreppe wird durch ein über das Dach geführtes,
nach Norden liegendes Oberlicht erleuchtet.
Die Mauerflächen der Fassaden sind in glattem Verputz mit
teilweiser Quaderierung und aufgetragenen rauhen leicht gefärbten
Ornamenten als Flächendekoration ausgeführt, sämtliche dekora-
tive Holzteile sind aus massiven Balken in nussbraunem Ton
gebeizt; das Dach ist in gewöhnlichen Ziegeln, das Turmdach I
a Entree
b Damensalon
c Konversationssalon
d Kaffeesalon
e Kolonnade
f Fremdenzimmer
in sogenannten Biberschwanzdachziegeln eingedeckt. Alle Thüren
und Fenster sind an den Aussenseiten tiefgrün in Ölfarbe ge-
strichen.
Mit Einrichtung und Dekoration stellen sich die Baukosten
auf 80000 fl.
Tafel 24. Friedhofkapelle für Charlottenburg; entworfen
von Baumeister Hermann Guth in Charlottenburg, Lehrer an der
kgl. Kunstschule in Berlin.
Projektiert in Backstein mit Verwendung von Haustein und
glasierten Terrakotten. Die Krypta enthält die Aufbewahrungs-
halle der Leichen, sowie Räume für Pflanzen.
Baukosten M. 80000.
'5 Zo “11
g Veranda
Ji Anrichte
k Kellertreppe
l Aborte
in Vorzimmer
n Balkon
Grundrisse zum Hotelannex für die Carl Sachersche Kuranstalt in Helenentlial bei Baden (Österreich);
erbaut vom -f- Baurat O. Hieser.
Litteratur.
Theophilos Hansen und seine Werke. Unter Mitwirkung des Hansen-
klubs herausgegeben von Georg Niemann und Ferd. v. Feldegg.
Wien, Anton Schroll & Cie. 1893.
Verehrung für einen hochgeschätzten Meister und neidlose An-
erkennung eines Künstlers, dem es wie wenigen vor und nach ihm be-
schieden war, die zielbewusste Schaffens¬
kraft zu bethätigen, der aber auch wie
wenige bis zum Schlüsse seiner Lauf¬
bahn den einmal für richtig erkannten
Prinzipien, unbeirrt durch die Tages-
mode des Geschmacks, treu blieb, haben
die Entstehung des vorliegenden Werkes
veranlasst. Mit Staunen verfolgen wir
die Entwicklung des Meisters, welche
durch das schier beispiellose Glück, mit
dem ihm die monumentalen Aufträge
zuflossen, gefördert wurde. Hansens
Bauten sind ja bekannt, aber zum ersten¬
mal sehen wir sie in diesem prächtig
ausgestatteten Werke in stolzer Reihe
beisammen, und zum erstenmal erhalten
wir in die Entwicklungsgeschichte dieses
seltenen Mannes einen genauen Einblick,
der sich um so lehrreicher gestaltet,
als die Herausgeber, bei aller Pietät für
den verstorbenen Meister, in freimütiger
Weise auch die dem Vertorbenen eigen-
tümlichen Schwächen zur Sprache brin¬
gen. Man kann sagen, dass noch nie
einem Künstler ein biographisches Werk
gleicher Vollendung gewidmet worden
ist, und dass niemand dasselbe aus der Hand legen wird, ohne vielfache
Anregung und hohen Genuss empfangen zu haben.
Die Architektur des klassischen Altertums und der Renaissance
von Professor J. Bühlmann, Architekt. Stuttgart, Ebner & Seubert
(Paul Neff). 1893.
Erste Abteillung: Die Säulen ordn ungen. Zweite, verbesserte und
vermehrte Auflage. 27 Tafeln in Stahlstich und 2 in Photolithographie
mit Text.
Das Werk Bühlmanns ist in seiner ersten Auflage von allen Fach-
männern gekannt und geschätzt. In der zweiten Ausgabe hat dasselbe
eine auf die neuesten Forschungen gegründete Bereicherung erfahren und
kann jetzt an die Spitze aller ähnlichen Publikationen gestellt werden.
Die klare Sichtung des Materials, die gründliche Kenntnis des Stoffes und
die erschöpfende Darstellung der hauptsächlichsten Typen der klassischen
Baukunst suchen ihresgleichen. Diese Eigenschaften machen das Werk zu
für das Studium der Baukunst und zu
buch für gereifte Architekten.
teilung umfasst die ,,Säulenordnungen'‘,
jedoch in einem erweiterten Sinne. Der
ganze Architravbau des Altertums wird
in seinen bemerkenswertesten Beispie-
len zur Darstellung gebracht und die
Ordnungen der Renaissance zum Ver-
gleich herangezogen. Zu diesem Zwecke
hat der Verfasser auf den Tafeln 11 a und
27a den Versuch gemacht, unter Beob-
achtung der Regeln des Vignola und
Palladio, sowie der antiken Beispiele,
die Ordnungen der Renaissance in mög-
lichst einfachen Grössenverhältnissen
neu darzustellen. In dem begleitenden
Texte ist die Ästhetik der Baukunst in
ihren Grundzügen im Anschluss an
Bötticher und Semper entwickelt.
Kunstbeiträge aus Steiermark.
Blätter für Bau- und Kunstgewerbe,
herausgegeben von Karl Lacher,
Direktor des Steiermärkischen Kunst-
gewerbemuseums zu Graz. Frank-
furt a. M., H. Keller. 1893.
Der Verfasser beabsichtigt, in einer
jährlich viermal erscheinenden Publi-
kation die zahlreichen, in Steiermark
noch vorhandenen Kunstwerke in Bild und Wort zur Darstellung zu bringen.
Das bis jetzt vorliegende erste Pleft enthält auf acht Blättern architektonische
und kunstgewerbliche Aufnahmen, welche das Interesse weiter kunstver-
ständiger Kreise in Anspruch nehmen. Es ist nicht zu zweifeln, dass auch
die Fortsetzung dieses Werkes des Bemerkenswerten genug bieten werde.
Details Berliner Neubauten, herausgegeben von R. Bieber. Berlin,
W. Schultz-Engelhard.
Wenngleich nicht sehr umfangreich, so enthält doch dieses Werk in
schönen Lichtdrucken einige bemerkenswerte Arbeiten eines phantasie-
vollen Künstlers, welche Bildhauern und Architekten zur Anregung dienen
werden.
! ? ? * » 8 ? » ? ',»«•
Entwurf zu einem Kreishaus für Königsberg in der Neumark
von Werner & Zaar, Architekten in Berlin.
einem unentbehrlichen Lehrmittel
einem bequemen Nachschlage-
Die vorliegende erste Ab-
Für die Redaktion verantwortlich Baurat Carl Weigle in Stuttgart.