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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 10.1894

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9. Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.35083#0154
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Porta Pile in genannter Stadt heute in völlig ruinenhaftem Zu-
stande. Er, ebenso wie der grössere Teil der von Onofrio am
Rectoren-Palast ausgeführten baulichen Arbeiten, sind durch
Elementar-Gewalt zerstört worden, wogegen der hübsche Brunnen
des Corpo di Guardia, welcher hier wiedergegeben ist, erhalten
blieb. Er dient seinem ursprünglichen Zwecke noch heute.
Tafel 75. Wohnhausfassade Weyringergasse 7a in Wien;
entworfen und ausgeführt von Architekt J. Sowinski daselbst.
Tafel 76. St. Marien - Ludwig - Ferdinand-Anstalt bei
München; erbaut von Architekt Emanuel Seidl daselbst.
Die unter dem hohen Protektorate Ihrer K. K. H. H. Prinz
und Prin-

400 Kinder gewachsen und ist somit räumlich, soweit bekannt,
die grösste derartige Anstalt in Deutschland.
Für die innere Ausstattung war bei der grössten absicht-
lichen Einfachheit der rationellste Betrieb und die grösste Solidität
massgebend. So ist durchgehend Niederdruckdampfheizung von
Gebrüder Sulzer in Winterthur und Ludwigshafen a. Rhein mit
bestem Erfolg eingeführt; ebenso funktioniert die Dampfwäscherei
von Wachter & Mörstadt, München, sehr gut.
In Bezug auf die Facaden gelten dieselben Grundsätze wie
innen. Das Ganze soll bei aller Vermeidung architektonischer
Ausschmückung durch die Form und Gruppierung der Gebäude


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jenen eigenartigen Reiz in sich schliessen, der alten grösseren
Klosteranlagen eigen ist. Die Ausführung ist 1890 — 1891 durch
Emanuel Seidl und k. Kommerzienrat Otto Steinbeis erfolgt.
Baukosten ohne Areal 500000 Mark.

St. Marien-Ludwig-Ferdinand-Anstalt bei München; erbaut von Architekt
Emanuel Seidl daselbst.
Grundriss des Erdgeschosses.

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Dienstboten her¬
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den , Unterkunft
bieten, hiezu sollte
eine Pfründe-Anstalt
treten, wodurch die '
Dienstboten-Ausbildung
nur gewinnen könne.
In administrativer, pä¬
dagogischer und hygieini-
scher Beziehung war es not- %
wendig, die Bauanlage in ein- Wäjjk Jk
zelne Gebäudegruppen zu zer- \". 3 1
legen, welche unter sich wieder \ | W
teilweise verbunden sind. Da-
durch war es möglich, Luft und \
Licht allen Räumen zuzuführen und x rf"
die Orientierung der Gebäude nach " T
Erfordernis zu treffen. Gleichzeitig V
erhielt man grosse geschützte Spiel- \
plätze und Oekonomiehöfe. \
Die Flügel der rückliegenden Haupt- \ö^
Gebäudegruppe umfassen ein dreigeschos- V
siges Knaben- und ein Mädchenhaus, welche \\
im Parterre die Arbeits- und Erziehungsräume, X
in den Obergeschossen die Schlafräume mit 1
zwischenliegenden Aufsichtszellen enthalten.
Die Gänge sind so breit angelegt, dass sie im
Parterre als Spielräume, in den oberen Etagen
als Waschräume und Tagesgarderobe dienen kön¬
nen. Ein einfaches steiles Dach deckt den Bedarf
an Speicherraum. Die Erziehungshäuser sind durch 1
gedeckte Gänge mit dem Centralbau, der im Ober- X
geschoss eine Kapelle enthält, und durch diesen mit >
dem vorderen Verwaltungsgebäude verbunden, das den '
einzigen Zugang zur Anstalt vermittelt.
Das Verwaltungsgebäude enthält im Hochparterre, an-
schliessend an Speisezimmer und Zimmer des Anstaltsgeist-
lichen, je rechts und links die Speisezimmer und Turnsäle
Knaben und Mädchen. Die Wirtschaftsräume des Untergeschosses
sind direkt verbunden mit dem Centralbau, in welchem die
Dampfwäscherei, Schusterei, Schneiderei, Schreinerei, Bäckerei etc.
und darüberliegend die Bäder untergebracht sind.
Thunlichst abgeschieden sind die Pfründner im r. Stock des
Verwaltungsgebäudes, welche eigene Gartenterrassen (auf FIolz-
cementdächern) erhalten haben. Der 2. Stock enthält die Kranken-
abteilung. Die Anstalt ist durch Belegung der Turnsäle auf



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