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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 16.1900

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https://doi.org/10.11588/diglit.42098#0010
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ERDGESCHOSS. OBERJGXSCHO^S-

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Wohnhaus C. von der Herberg in Mülheim; erbaut von Baurat Otto March in Charlottenburg.

durchwaschene Nagelfluhwände eingezwängte Isar, deren immer-
grüner Flusslauf stromauf- und stromabwärts auf eine Entfernung
von drei bis vier Kilometern überblickt werden kann.
Den Hintergrund des Hauses bilden tiefgrüne, waldesfrische
Buchen und Tannen. In dieser idyllischen Landschaft musste


Grundrisse zum Wohnhaus Mann in Königshütte; erbaut von
Architekt Wilhelm Haupt in Berlin.
auch das Gebäude durch Schlichtheit und Einfachheit sich kenn-
zeichnen. Der ganze künstlerische Schmuck ist auf das in Beton
gestampfte Portal gelegt, zu dessen beiden Seiten zwei in Tuff
gemeisselte, etwas romanisierende Kettenhunde den Eingang be-
wachen.
Fläche und Farbe bilden hier die Hauptmomente: Braune


Grundriss zum Landhaus des Herrn C. Braun auf der Prinz Ludwigshöhe
bei München; erbaut von Architekt Franz Rank daselbst.

Dachuntersichten mit roter, blauer und weisser
Fassung, Fensterläden in Grün und pompe-
janisch rotes Portalgewölbe bilden freundliche
Kontraste zum grünen Blätterhintergrund und
blauen Himmel.
Das Aeussere erinnert an die einfachen
Formen des toskanischen Landhauses, wie
solche in Fiesoie und Umgebung häufig zu
sehen sind. Die der Isar zugewandte Seite
ist belebt mit symmetrisch angelegten Erker-
ausbauten mit oberen Balkons, zwischen diesen
in Höhe des Erdgeschosses die Veranda mit
dem vorgeschilderten Fernblick. Eine auf
Pfeilern ruhende Pergola erweckt hier die
Empfindung des geschlossenen Raumes.
Obgleich Giebelaufbauten fast vollständig
vermieden sind, gestattete der Speicherraum
durch Anwendung eines i m hohen Knie-
stocks die Ausbildung von vier hinlänglich
grossen Zimmern.
In gleicher einfacher Vornehmheit ist auch
das Innere ausgebildet. Holz- und Stuck-
decken kamen zur Verwendung, Die Bau-
summe erreichte die Höhe von 26000 Mark.
Tafel 7. Wohnhaus Rothschild, Regen-
tenstrasse 19a in Berlin; erbaut von Kayser
& von Grossheim, Architekten daselbst.
Das Haus ist - in den Jahren 1895—96
erbaut. Die Vorderfassade ist aus Hockenauer
Sandstein, die Garten- und Hoffassaden aus
weissen Siegersdorfer Verblendern.
Der Fussboden des über dem Eingangsflur befindlichen
Zimmers ist 1 m höher als der Erdgeschossfussboden.
Die Innenräume sind künstlerisch durchgebildet und vornehm
ausgestattet. Das Herrenzimmer dient zugleich als Bibliothek-
und Billardzimmer.
Tafel 8. Herrschaftshaus Briennerstrasse 46 in München;
erbaut von Professor Emanuel Seidl daselbst.
Das Gebäude enthält im Erdgeschoss äusser dem grossen,
getäfelten und mit reicher Stuckdecke versehenen Speisesaal die
Küche mit Speisekammer, Portierloge, Garderobe, eine Neben-
treppe und noch ein Zimmer. Vom Speisesaal führt ein Aus-
gang auf eine kleine Terrasse zwischen den Säulen, die den
Balkon tragen, und von da eine Freitreppe auf die Strasse. Der


Thür; ausgeführt von Paul Stotz, kunstgewerbliche Werkstätte
in Stuttgart.
 
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