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Grundrisse zum Einfamilienhaus in Duisburg; erbaut von Architekt
Georg Rusag daselbst.
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Grundrisse der Villa Lehne in Grünewald; erbaut von Architekt
Rudolf Bislich in Berlin.
Der Fussboden der Gänge ist mit einfarbigen olivgrünen Kokos-
matten belegt. Unter dem Gestühl ist ein 50 cm hoher leerer
Raum, welcher zur Cirkulation der unter dem Altarplatz befind-
lichen Luftheizung dient.
Die Gesamtkosten inklusive Bronzegeläut, Orgel etc. be-
laufen sich auf rund 80000 Mark.
Tafel 14. Sommerhaus am Wesslingersee; erbaut von
Architekt Max Ostenrieder in München.
Mit den einfachsten Mitteln hat sich der Architekt aus
einem alten Bauernhaus ein gemütliches Heim für die Sommer-
monate hergerichtet. Äusser einigen geringfügigen Aertderungen
in der Grundrisseinteilung wurde nur die kleine Vorhalle nach
dem Garten mit dem Holz¬
erker darüber angebaut. Durch
einigen dekorativen Schmuck
und farbige Behandlung der
Fensterläden u. s. w. erhielt
das Aeussere einen behaglich
heiteren Charakter. Im Innern
sind einzelne Zimmer in alter
Weise mit schlichter Täfelung
und Holzdecke versehen.
Tafel 15. Einfamilien¬
haus in Duisburg; erbaut von
Architekt Georg Rusag da¬
selbst.
Das Haus wurde unter
Zugrundelegung der Grund¬
risse der Baufirma Pferde-
kämper in Ziegelmauerwerk
hergestellt; sämtliche Archi¬
tekturteile sind mit Cement
gezogen und die Flächen glatt
mit Cement verputzt. Die
Pflanzenornamentik ist zum
Teil Antragearbeit. Das vor¬
springende Dachgesims ist aus
Holz konstruiert und hebt sich
durch den dunkelbraunen An¬
strich von den hellen Putz¬
flächen wirkungsvoll ab. —
Die Küche liegt im Keller;
Fremdenzimmer, Mägdezim-
mer etc. befinden sich in der zweiten Etage. — Das Gebäude
ist mit Niederdruckdampfheizung versehen und im Innern hoch-
herrschaftlich eingerichtet.
Tafel 16. Villa Lehne in Grünewald; erbaut von Architekt
Rudolf Bislich in Berlin.
Diese Villa dient der Familie des Besitzers als Wohnung.
Im Souterrain, dessen Fussboden 0,50 m unter Terrain
liegt, befindet sich die Küche mit den dazugehörigen Neben-
räumen, Mädchenstube, Waschküche, Plättstube, Weinkeller,
sowie zwei Räume, die als Laboratorium benutzt werden.
Im Hauptgeschoss liegen die Wohn- und Gesellschafts-
räume, im ersten Stock die Schlaf- und Kinderzimmer, sowie
eine Badestube. Im Dachgeschoss liegt noch ein sehr geräumiges
Fremdenzimmer.
Die Villa war ursprünglich für Gasheizung eingerichtet,
doch ist diese der hohen Betriebskosten halber zum Teil auf-
gegeben und durch Kachelöfen ersetzt worden.
Die Baukosten betrugen
einschliesslich des Architekten-
honorars, der Einfriedigung
und der gärtnerischen Anlagen
35 890 Mark.
Textblatt. Der Austria-
oder Kaiserbrunnen in Wien.
Der Brunnen verdankt
seine Entstehung dem am
11. Mai 1888 gefassten Be-
schlüsse der ehemaligen Ge-
meinde Ottakring, zur Er-
innerung an das vierzigjährige
Regierungsjubiläum des Kaisers
Franz Joseph einen Monumen-
talbrunnen auf dem soge-
nannten Eissnerspitz zu er-
richten.
Die Grundsteinlegung
fand am 2. Dezember 1888
statt; die Einweihung am
18. August 1889.
Der Brunnen hat zwei
Ausläufe und zwei Wasser-
becken und trägt auf steiner-
nem Unterbau die Bronze-
statue der Austria, welche
ein Medaillon mit dem Bild
des Kaisers hält. Diese ist
ein Werk des Bildhauers Jo-
hann Scherpe und wurde in
der Erzgiesserei des Kaiserlichen Rates Franz Pönninger ge-
gossen.
Der Sockel wurde nach den vom Bürgermeister von
Ottakring gelieferten Zeichnungen vom Hofsteinmetzmeister
Joseph Lederl hergestellt.
Der Austria- oder Kaiserbrunnen in Wien.
Für die Redaktion verantwortlich Baurat Carl Weigle in Stuttgart.