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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 16.1900

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https://doi.org/10.11588/diglit.42098#0038
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Grundriss des Landhauses Brandt in Gross-Lichterfelde;
erbaut von Meier & Werle, Architekten in Berlin.

2. Treppenaufgang zum Kaisersaal.
Die Gründung des Klosters fällt in das Jahr 764, zu welcher
Zeit es von nur 12 adeligen Mönchen bewohnt wurde.
Im Jahre 1217 samt einem Teil der Ortschaft vollständig
abgebrannt, wurden die Gebäude alsbald wieder neu erstellt.
Als nun 1710 Abt Rupert von Wangen zur Herrschaft
kam, erstrebte er vor allem, ein dem Wachstum des Kloster-
besitzes entsprechendes neues Klostergebäude zu erstellen; und
zwar genau an derselben Stelle, an der noch das alte stand.
Fünf Baumeister (Thumb, Behr, Herkomer, Fr. Dominikus und
Pater Christoph Vogt, Konventual von Ottobeuren) erhielten
Auftrag, Grundrisse anzufertigen.
Von diesen, die teilweise jetzt noch im Klostermuseum zu
sehen sind, wählte der Abt den Entwurf von Vogt, der mit

mehrfachen Abänderungen zur Ausführung kam.
Der Grundstein wurde im Jahre 1711 gelegt, und als 1725
der Erbauer starb, war der Bau bis auf einige dekorative Details
beendigt. Zur dekorativen Ausstattung zog man die Italiener
Garovo, Carloni, von Mailand beziehungsweise Linz, weiter den
berühmten Venetianer Amiconi, Ruffini, Hermann und Hieronymus

A

Von der Pariser Weltausstellung igoo.
Alt-Paris: Turm des Louvre und
Maison-aux-Peliers.

Wände und Decke dieses
sind ganz weiss gehalten,
Anwendung zarter Farben
in den Spiegeln der
Kartuschen und Fas-
sungen der Ornamentik
mit Gold. Die Balu-
straden sind in Holz
ausgeführt und in
dunklem Graublau ge-
strichen; ebenso ist
auch das Deckenge-
mälde, das mit seinem
Oval fast die ganze
Decke einnimmt, im
ganzen dunkel gehal-
ten. Die Fussböden
sind, wie auch alle
Gänge, in feinen gelben
Platten erstellt.
Einer der Höfe ist
wieder durch einen
Zwischenbau geteilt, in
dem sich Refektorium
und Bibliothek befinden.

Hau von Kempten, Zobel von Memmingen, und später Stauder,
Spiegler, Bergmüller, Erler, Thalheimer und andere bei.
Der rechteckig angelegte Grundriss ist ca. 160 m lang
und 140 m breit und wird nach der Länge
durch einen Mittelbau geteilt, wodurch zwei
Höfe entstehen.
Der Mittelbau enthält die Haupttreppe,
Blatt 1 (Lieferung 6, Tafel 43), zwei Neben-
treppen, Wirtschaftsräume und Winterabtei.
Der Vordergrund in Blatt 1 liegt auf der
Ebene des Hofes, und es führen die beiden
Treppenarme auf die Höhe des ersten
Stockes, einmündend in den oben erwähn-
ten Mittelbau.
Treppenhauses
mit sparsamer



Grundriss des Wohn-
und Geschäftshauses
J. Baun, Altheimereck 14
in München.


Grundriss des Wohn- und Geschäftshauses
J. Kraft, Sendlingerstrasse 51 in München.

Erbaut von Architekt Max Ostenrieder daselbst.

Die eine Langseite, der Haupttreppe gegenüber, enthält den
Kaisersaal, 24 m lang, 15 m breit, mit den Statuen von 16 deut-
schen Kaisern auf marmornen Sockeln zwischen Wandsäulen

aufgestellt. Zwei gleiche Treppenhäuser, Blatt 2 (Tafel 61),
dienen ihm als Zugänge. Ihre Ausstattung ist in Material und
Farbe die gleiche wie beim Haupttreppenhaus, und es zeigt der
Vordergrund den Vorplatz vor dem Eingang zum Kaisersaal auf

der Ebene des ersten
Stockes.
Der Anfang des mehr-
fach beschriebenen Mit-
telbaues enthält noch eine
vornehm ausgestattete
Kapelle und daneben
einen besonderen Auf-
gang zum Kloster-
museum, Blatt 3 (folgt
in Lieferung 10), welches,
unter trefflicher Leitung
eines der Herren Patres
stehend, ganz hervor-
ragende Sammlungen auf-
weist. Dasselbe liegt im
zweiten Stock, und es
zeigt der Vordergrund
des Blattes 3 die obere
Endigung der Treppe.
Die Ausstattung ent-
spricht wieder im ganzen
denen von Blatt 1 und 2,
nur zeigt die Decke eine
etwa 1 ^2 m messende
Erhöhung in Form eines
länglichen Achtecks, mit
aufgemalten Säulenstel-

Von der Pariser Weltausstellung 1900.
Alt-Paris: Thor des Grand-Chätelet;
Eingang zum Pont-au-Change.
 
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