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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 16.1900

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9. Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.42098#0043
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Von der Pariser Welt-
ausstellung 1900.
Alt-Paris: Pranger von
Saint-Germain-des-Pres.

Tafel 70 u. 71. Haus Osten-
rieder, Marienplatz 18 in München;
erbaut von Architekt Max Osten-
rieder daselbst.
1. Fassade.
2. Wohnunffseino-anff.
3. Dachstübchen (Textbeilage).
Das Haus, im Jahr 1897—98 an
Stelle eines der ältesten Münchener
Häuser «Zu den drei Kröndln» am
Marienplatz erbaut, enthält im Sou-
terrain äusser den Wirtschaftskellern
u. s. w. ein originell ausgestattetes
Weinschanklokal; im Erd- und ersten
Obergeschoss Läden und in vier
weiteren Stockwerken Wohnungen,
o
Die stattliche Fassade erhält ihren
besonderen Schmuck durch einen
hohen abgetreppten Giebel mit rei-
chem, durchbrochenem Skulpturen-
werk und einen in gleicher Weise
ausgeschmückten, vom zweiten Ober-
geschoss an ausgekragten Erker. Die
Wandmalerei im dritten Stockwerk

ist vorläufig erst geplant und noch nicht ausgeführt; das frühere
Wahrzeichen des Hauses, die drei Kronen, sind wieder an der
Fassadenfläche angebracht, nebst einer Inschrifttafel, die die Ge-



Grundriss zum Haus Ostenrieder, Marienplatz 18 in München;
erbaut von Architekt Max Ostenrieder daselbst.

schichte des Hauses meldet. Auch das Innere des Hauses erhielt
eine sorgfältige architektonische Durchbildung. Besonders hübsch
sind in allen Stockwerken, die äusser durch die Treppe .mit

Haus Ostenrieder, Marienplatz 18 in München;
erbaut von Architekt Max Ostenrieder daselbst.
3. Dachstübchen.
sich hinter den Dacherkern kleine Räume mit stark sicht-
barer Dachschräge. Zu welch intimen Dekorationskunststück-
chen diese Winkel Gelegenheit gaben, zeigt die beistehende
Vignette.
Das ganze Erdgeschoss, sowie sämtliche Architekturteile,
Fenstereinfassungen, Erker, Giebel u. s. w. sind aus Muschelkalk,
das übrige Mauerwerk aus Backsteinen mit Mörtelverputz her-
gestellt. (Zwei weitere Blätter folgen.)
Tafel 72. Wohn- und Geschäftshaus Meyer in Minden i. W.;
entworfen von Architekt Gustav Jänicke in Berlin.
Der Grundriss des auf sehr ungewöhnlich gestaltetem Grund-
stück errichteten Gebäudes ist mit bemerkenswertem Geschick
gelöst. Insbesondere hat die spitz zulaufende Ecke grosse
Schwierigkeiten bereitet.
Im Erdgeschoss sind Verkaufslokale, im ersten Stock Restau-
rationsräume angeordnet.
Der zweite und dritte Stock enthält grössere Wohnungen.

Personenaufzug zu
erreichen sind, die
Wohnungsein-
gänge, jeder ver-
schieden ausgebil-
det. Der in der
Abbildung darge-
stellte führt zur
Wohnung des Er-
bauers im dritten
Obergeschoss, die
eine ganz besonders
reiche und stim-
mungsvolle Aus-
stattung erhielt.
(Siehe Tafel 71.)
Im Dachgeschoss
befinden sich die
architektonischen
Ateliers und Ge-
schäftsräume des
Besitzers. Durch
Geradeführen der
Wände ergaben


Von der Pariser Weltausstellung 1900.

Alt-Paris: Die Halle.

Die Ausführung
des Gebäudes liegt
in den Händen des
Baumeisters Meyer
in Minden.
Textblatt.
Von der Pariser
Weltausstellung
1900. Alt-Paris:
Porte Saint-Michel
(Fassade an der
Seine). — Pranger
von Saint - Ger-
main-des-Pres. —
Die Halle.
Textblatt.
Kamineinsatz, Vor-
setzer und Feuer-
bock; ausgeführt
von Paul Stotz,
kunstgewerbliche
Werkstätte in
Stuttgart.

Für die Redaktion verantwortlich Baurat Carl Weigle in Stuttgart.
 
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