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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 19.1903

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10. Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.43187#0162
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1Q03

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Heft 10

oben ist er der
Raum für Musik
und Rede. Die
Zuhörer sitzen
so, dass sie die
Ausgestaltung
dieser beiden
Räume, auf die
der ganze künst-
lerische Nach-
druckzusammen-
gehalten ist, stets
vorAugen haben.
Musik und Pre-
digt kommen von
der gleichen
Seite. Die Ver-
kehrsverhält-
nisse sind so dis-
poniert, dass die
Besucher derEm-
poren, sowie die
Sänger, ohne das untere Geschoss zu betreten, schon vom Portalbogen aus die
Treppen gewinnen, die nach oben führen. Unten führen von der Vorhalle ab-
zweigend seitliche Gänge zu den amphitheatralisch aufsteigenden Sitzplätzen.
Tafel 76. Wachgebäude für den städtischen Wasserbau
in München. Architekt: Baurat H. Grassel in München.
Das Wachgebäude für den städtischen Wasserbau an der Wittels-
bacherstrasse in München hat den Zweck, für Unterbringung derjenigen
Wachmannschaften zu sorgen, welche bei den oft plötzlich eintretenden
Hochwassern der Isar die nötigen Massnahmen zu treffen haben, um
Schaden zu verhüten. Anschliessend an diese Wachzimmer waren auch
Schreib- und Zeichnungszimmer, sowie die Wohnung des die Ausbesse-
rungen an den Wasserbauten leitenden Technikers im Gebäude aufzu-
nehmen und eine Zimmermannswerkstätte zu errichten. Die Diensträume
befinden sich im Erdgeschoss, die
Wohnung des Wasserbaumeisters
im I. Obergeschoss. Das Gebäude
ist auf Kiesbetonunterbau in verputz¬
tem Backsteinmauerwerk errichtet
und mit roten Dachplatten eingedeckt.
Es liegt zwischen alten Bäumen, die
Aussenseiten wurden daher weiss ge¬
tüncht und an einzelnen Stellen farbig
behandelt. Die Eisengitter sind im
wesentlichen weiss, die Ornament¬
endigungen derselben gelb und grün.
Die Marienfigur, dann die Dach¬
spitzen und Kugeln sind neben ihrer
farbigen Fassung zum Teil vergoldet.
Die Hausthüren sind auf weissem
Grunde in Gelb, Grün und Violett
bemalt, die inneren Türen mit Essig¬
farbe maseriert, deren Profile weiss
und grün gefasst oder bemalt. — Die
Baukosten betrugen einschliesslich
Werkstätte, Einfriedigung und Gar¬
tenanlage 66 700 Mk.
Tafel 77. Parkhalle für
Remscheid. Architekten:Jansen
& Müller in Berlin.
(Von der Berliner Kunstaus-
stellung 1903.)
Die Parkhalle, unmittelbar neben dem im Jahre 1898 von den Archi-
tekten Pützer & Jansen erbauten monumentalen Bismarckturme gelegen,
sollte sich demselben möglichst anpassen, weshalb sie unter Betonung
der Horizontalen bei möglichst ruhiger Silhouette einen breitgelagerten,
gedrückt-massiven Charakter erhielt. Dem dort vielfach herrschenden
rauhen Wetter Rechnung tragend, wurde der Sockel und ein Teil des Erd-
geschosses mit Findlingen gemauert, das übrige mit Schiefer verschalt.
Die ausgedehnten Schieferflächen wurden durch Einzelausbildung kleinerer
Motive belebt, welche an rheinische Vorbilder anklingen. Um dem Grund-
risse den etwas monotonen Charakter zu nehmen, ist den speziell ver-
langten Räumen noch eine geräumige, in Tiroler Art ausgebaute Diele
zugefügt, welche zumal an heissen Tagen anheimelnde Sitzplätze ergeben
dürfte. Der grosse und der kleine Saal, sowie die Wirtszimmer können
getrennt benutzt werden. — Um die Bausumme von 100000 Mk. möglichst
einzuhalten, wurde von einem'weiteren Geschoss abgesehen und der Dach-
raum für Wohnzwecke des Wirtes u. s. w. ausgebaut.

Zimmerthuren aus dem Wachgebaude für
den städtischen Wasserbau in München.



Wachgebäude für den städtischen Architekt: Baurat H. Orässel
Wasserbau in München. in München.





Tafel 78. Villa der Frau Eugenie Wolff in Wien. Archi-
tekten: Baudirektor Herrn. Müller und Albert H. Pecha, C. M.,
in Wien.
Die Villa wurde in der Cottageanlage im XV111. und XIX. Bezirke
durch das Baubureau des Wiener Cottagevereins erbaut, die Gartenanlage
vom Gartenbauarchitekten Svensson hergestellt.
Im Untergeschoss des Hauses sind eine Heizkammer für die Dampf-
niederdruckheizung, ein Bad, sowie
Wirtschafts-, Diener- und Keller-
räume untergebracht. Im Hochpar-
terre befinden sich Gesellschafts-
räume, der Speisesaal, Billardzimmer
und ein Wintergarten, im ersten
Stocke Wohn-, Schlaf- und Toilette-
räume, sowie das Bad für die Herr-
schaft. Der Dachstock enthält ein
Zimmer und Bodenräume Aborte
sind in jedem Geschosse angeordnet.
Für den internen Verkehr wurde
eine von der Haupttreppe vollständig-
getrennte Dienertreppe angelegt.
Die innere Ausstattung ist reich
gehalten. Die Kosten stellen sich
per Quadratmeter verbaute Fläche
auf ca. 200 fl.
Tafel 79. Wohnhäuser-
gruppe in der Römerstrasse in
Stuttgart. Architekt: Albert
Eitel in Stuttgart.
Diese Gruppe besteht aus sechs
zusammengebauten Einfamilienhäu-
sern mit Untergeschoss, Erdgeschoss,
Obergeschoss und Dachgeschoss.
Die Eckhäuser enthalten 8 Zimmer,
die mittleren Häuser 7 Zimmer, so¬
wie Bad und Veranda. Jedes Gebäude hat Centralheizung mit freistehen-
dem Kessel in der Waschküche.
Die Fassaden sind in Backstein mit Haustein- und Fachwerkpartieen
und Putzflächen ausgeführt. Kurze Vortreppen führen von der Strasse zu
den Hauseingängen; der Platz zwischen Strassenflucht und Hausfront ist
zu Vorgärten verwendet. — Die überbaute Fläche eines mittleren Hauses
beträgt 90 qm, diejenige eines Eckhauses 110 qm. Ausserdem ist jedem
Haus ein Garten von 100—140 qm beigefügt.
Tafel 80. Preisgekrönte und angekaufte Entwürfe aus
dem Preisausschreiben des Vereins für Vierländer Kunst und
Heimatkunde in Neuengamme. Entwurf »Billig« und »Anfang«.
Architekt: P. G. Jürgensen in Bergedorf. Entwurf »Peerköpp«
und »Uhlenlock«. Architekt: Wilhelm Matthies in Bardowiek.
Zum gleichnamigen Artikel.

Architekt: Baurat H. Grässel
in München.









Architekt: Albert Eitel in Stuttgart.

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