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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 26.1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.27775#0022
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1910

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Heft 1



Architekt: Baurat

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Lehrerwohnhaus für zwei Familien.

Drei Wohn- und Geschäftshäuser für Aachen.
Wettbewerbentwurf. 1. Preis.
Architekt: Hubert Zander in Aachen-B.

bestehende Architekturbild des Marktplatzes vortrefflich sich einfügende
Gestaltung der Fassaden. Im Kellergeschoß befinden sich ein Brausebad,
Räume für die Heizungsanlage, Wirtschaftskeller usw. Im Erdgeschoß ist
die Post, ein Laden und eine Wohnung von vier Zimmern untergebracht
Eine Haupttreppe führt von der Eingangshalle zu den Amtsräumen des
Magistrats, eine kleinere, von der Seitenstraße aus zugängliche Treppe ver-
bindet die Wohnungen. Das erste Obergeschoß enthält neben den Amts-
räumen noch eine Wohnung von fünf Zimmern für den Vorstand, das
zweite Obergeschoß einen großen Saal mit daranstoßendem Sitzungssaal und
eine Wohnung von vier Zimmern. Das Gebäude wird als Putzbau unter
sparsamer Verwendung von Haustein ausgeführt. Der Putz erhält einen
silbergrauen Ton, die Fensterstöcke werden weiß, die Läden olivgrün ge-
strichen; nur die Saal- und Erkerfenster werden aus Eichenholz gefertigt,
dunkel gebeizt und erhalten Bleiverglasung. Die Dachfläche wird mit roten
Ziegeln gedeckt, der Dachreiter verputzt und mit Kupferhaube abgeschlossen.

Häusergruppe in Binsdorf.
Architekten: Bihl & Woltz in Stuttgart,
kosten des teilweise doppelt unterkellerten
Hauses betrugen ohne die Gartenhäuschen etwa
39 Mk. für den Kubikmeter umbauten Raumes.
Tafel 8. Eingang zum Nonnen-
kloster in Aosta. Aufnahme von Pro-
fessor Hermann Pfeifer in Braunschweig.

A. Knoblauch in Stuttgart.

Tafel 7. Haus
des Herrn Müller-
Renner in Winter¬
thur. Architekten:
Rittmeyer & Eurrer
in Winterthur.
Das 1907—1908
erbaute Haus steht
hoch und frei auf einer
Terrasse, vor der nach Süden ein sanft ansteigender, beiderseits von Linden-
reihen eingefaßter Rasenplatz liegt. Große Fenstergruppen erschließen den
Überblick
Lichtfülle

aus den Haupträumen. So ist die vom Bauherrn gewünschte
und freie Aussicht in vollem Maße gewonnen. Die Neben-
gebäude — Stall, Gewächshaus und Automobil-
schuppen — sind im dichter bepflanzten Teil
der Anlagen verborgen. Das Haus ist aus ge-
spitzten Quadern von Lägernkalkstein gebaut.
Die hohen Fenster der Halle erhielten farbige
Verglasung; Treppe und Täfelung ist aus Birn-
baumholz. Heizkörpermäntel und der für Holz-
feuerung eingerichtete Kamin sind aus Marmor.
Das Speisezimmer ist in Eichenholz, das Rauch-
zimmer in Zitronenholz ausgeführt. Die Bau-




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Tafel 6. Drei Wohn- und Ge-
schäftshäuser für Aachen. Wett-
bewerbentwurf. 1. Preis. Architekt:
Hubert Zander in Aachen-B.
Im Ausschreiben war ausdrücklich
darauf hingewiesen, daß bei den Vor-
schlägen ebensowohl auf die Würde des
Platzes und die Lage der Bauten gegen-
über dem Münster, dem hervorragendsten
Baudenkmal der Stadt, wie auch auf den
modernen Zweck und die wirtschaftliche
Rentabilität Rücksicht zu nehmen sei. Die
Frontbreiten der drei Häuser und die Lage
einer Durchfahrt zur städtischen Schwimm-
anstalt waren durch die Bedingungen des
Ausschreibens nahezu festgelegt. Das Erd-
geschoß ist für Ladenbetriebe mittleren Um-
fanges eingerichtet. Die Wohnstockwerke
enthalten sechszimmerige Wohnungen. Die
Gestaltung der Vorderfronten geschah in
freier Weise im Anschluß an typische
Aachener Bauten des 18. Jahrhunderts.
Neben einer gewissen Monumentalität ist
jedem Bau ein selbständiger Charakter ge-
wahrt, der durch die vorgeschlagene farbige
Behandlung noch erhöht wird. Für Quade-
rung und Fenstereinfassungen soll nämlich
Aachener Blaustein im Naturton verwendet
werden, während die aus Backstein ge-
mauerten Flächen einfarbige Tünche er-
halten sollen, die das Steingefüge noch
erkennen läßt.

Kunsthalle in Baden-Baden. Architekt: Professor Hermann Billing in Karlsruhe.


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