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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 26.1910

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7. Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.27775#0067
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1910

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Heft 7


Wohnhäuser des Spar- und Bauvereins in der Behrenstraße in Düsseldorf.

Architekt: Fritz Hofmeister in Düsseldorf.

Düsseldorfer Neubauten.

eit der im Jahre 1902 glanz- und erfolgreich ver-
laufenen Rheinisch-Westfälischen Gewerbe-, Kunst-
und Industrie-Ausstellung hat sich in Düsseldorf auf
vielen Gebieten ein merklicher Umschwung voll-
zogen. Düsseldorf ist groß geworden an Einwohnerzahl wie
an räumlicher Ausdehnung, und ist namentlich durch die
neuerliche Eingemeindung von Vororten, von denen einige in
absehbarer Zeit mit dem Stadtkörper in eins verschmelzen
werden, zu einem gewaltigen Gemeinwesen angewachsen.
Stetig steigender Fremdenverkehr und Zuzug vermögender Fa-
milien aus den benachbarten Industrieorten, die hervorragende
Stellung der Stadt im industriellen, wirtschaftlichen und künst-
lerischen Leben, ihre günstige Lage und vieles andre haben
Bedürfnisse, Wünsche und Anforderungen hervorgerufen, die
zu befriedigen Verwaltung und Bürgerschaft eifrig bemüht sind.
Sind sonach in Düsseldorf außerordentliche Anstrengungen


neben erfreulichen Fortschritten auch manche beklagenswerten
Auswüchse im Bauwesen gezeitigt.
Während eine Gruppe von Privatarchitekten, ältere an-
gesessene und jüngere zugezogene Künstler, fast ausnahms-
los Mitglieder des »Bundes Deutscher Architekten«, zumeist
wirklich ernst und auch mit Erfolg bemüht sind, etwas
Gutes zu schaffen, ist daneben eine Unzahl von namenlosen
Kräften am Werk, im Verein mit Bauspekulanten und Bauunter-
nehmern die Menschheit mit Schöpfungen zu beglücken, die
den empfindlichen Beschauer zum Entsetzen bringen können.
Mit unglaublicher Schnelligkeit werden ganze neue Straßen-
züge auf einmal voll mit Bauten bestellt. »Architekturbureaus«,
deren Inhaber bestenfalls ein mit den Bestimmungen der Bau-
ordnung gut vertrauter Bautechniker ist, oder angestellte Zeichner
fertigen dem Baulustigen die Eingabeentwurfspläne nebst allen
Anlagen für 50—100 Mk.; ein weiteres braucht’s in den meisten

im Bereiche großzügigen
Straßenbaues, in der Er-
weiterung von Parkanlagen,
Aufschließung neuer Bau-
gelände, Ausbau der Ver-
kehrseinrichtungen usw. ge-
macht, so werden diese
Anlagen durch nicht minder
zu bewertende Bestrebun-
gen auf dem Gebiete des
Hochbaues, sowohl für be-
hördliche wie für private
Zwecke, erst zur vollen Ge-
nußwirkung gebracht.
Freilich hat die unge-
stüme Entwicklung der Stadt




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