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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 26.1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.27775#0364
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2. Beilage zu Heft 7. 1910

Insertionspreis 25 Pf. für die
viergespaltene Petitzeile

Alleinige Inseratenannahme bei Rudolf Mosse, Annoncen-Expedition für sämtliche
Zeitungen Deutschlands und des Auslandes, Stuttgart, Berlin, Breslau, Dresden,
Düsseldorf, Frankfurt a. M., Hamburg, Köln, Leipzig, Magdeburg, München,
- Nürnberg, Prag, Strassburg, Wien, Zürich ■

Architektonische Rundschau

Notizen.
Ein internationaler Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen
für eine Idealanlage für olympische Spiele wird von einem inter-
nationalen Komitee in Paris zum 15. November ds. Js. ausgeschrieben.
Näheres durch Gaston Trelat, Direktor der Fachschule für Architektur,
Paris, Boulevard Raspail 254.
Ausstellungen. Die Weltausstellung in Brüssel soll am 23. April
eröffnet werden. — Auf der 2. Ton-, Zement- und Kalkindustrie-
Ausstellung in Berlin (l.Juni bis 18. Juli 1910) wird unter Leitung
von Professor Franz Seeck ein Musterfriedhof geschaffen.
Neue Bestimmungen über die bei Hochbauten anzunehmenden
Belastungen, die Beanspruchungen der Baustoffe, sowie die Be-
rechnungsgrundlagen für die statische Untersuchung von Hoch-
bauten sind im Preuß. Ministerium der öffentlichen Arbeiten aufgestellt
und für die Staatsbauten bereits in Geltung gesetzt und sollen auch
möglichst bald bei allen Privatbauten zur Anwendung gelangen. Die
im »Zentralblatt der Bauverwaltung« Nr. 16, 1910 veröffentlichten Be-
stimmungen sind für 80 Pf. im Buchhandel (Verlag von W. Ernst & Sohn,
Berlin) zu beziehen.
Der Einlieferungstermin im Wettbewerb für das Bismarck-
Nationaldenkmal bei Bingen ist auf den 30. November d. J. hinaus-
geschoben worden.
Auf dem 20. Delegiertentage des Verbandes deutscher Kunst-
gewerbe-Vereine zu Berlin, der von 41 der zugehörigen 46 Vereine
beschickt war, stand eine Reihe wichtiger Fragen vornehmlich wirtschaft-
licher und organisatorischer Art zur Verhandlung. Zunächst sprach Direktor
Dr. P. J essen über die Organisation der Kräfte im heutigen Kunst-
gewerbe und betonte die Notwendigkeit enger Fühlung zwischen Werk-
statt, Verkäufer und Abnehmer. Die mit großem Beifall aufgenommenen
Ausführungen sollen als Flugblatt verbreitet werden. Dr. Schmidt-
Magdeburg erörterte die Mittel zur Hebung der Geschmacksbildung
des Kaufmanns, Privatdozent Dr. Wolff- Halle sprach über die volks-
wirtschaftliche Bedeutung der Qualitätsarbeit, die zur Hebung
des Kulturstandes, zur Einschränkung der Massenproduktion, durch
stetigeren Arbeitsbedarf und stabile Preise zur Vermeidung von Krisen,
durch Geschmacksbesserung zur Erleichterung des Absatzes führen und
dem Arbeiter wieder Freude am Schaffen verleihen kann. Durch sie werden
dem Käufer zugleich zweckmäßige und gefällige Erzeugnisse geboten. Es
ist daher dringend erforderlich, auch beim Abnehmer das Verständnis dafür
zu erwecken, daß er in Zukunft nach der Qualität statt nach dem Preise
fragen lernt. In München werden zu dem Zweck Qualitätsmessen ver-
anstaltet. Die anschließende Aussprache ergab lebhafte Klagen aus der
Praxis über den Tiefstand der Preise und das noch fast alle Kreise beherr-
schende Streben nach möglichst billigem Einkauf. Noch schärfer wurden
die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die eine frische Kräfteentfaltung unseres
Kunstgewerbes hemmen, beleuchtet durch die Erörterung der Mißstände
im Submissions wesen, über das Professor Dr. Rich. M e y e r-Hamburg
sprach. Professor Dr. Osterrieth empfahl für die bevorstehende Revision des
Geschmackmustergesetzes eine besondere Tagung zur Besprechung
dieser Frage und Vorbereitung eines ausführlichen Berichtes für diese durch
den Verbandsvorstand. Dieser wurde ferner zur Herausgabe von Flugblättern
ermächtigt, die unter dem Titel »Der Geschmack im deutschen Hause« zur
Vertretung der Interessen des Kunstgewerbes in weitesten Kreisen verbreitet
werden sollen. Zu Mitgliedern des Flugschriftenausschusses wurden ge-
wählt Professor Groß-Dresden, Professor Dr. Lehnert und Direktor
Dr. Wo 1 f f - Halle. Möbelfabrikant Otto L a d e m an n - Berlin wies auf
die großen Vorteile hin, welche die Zuziehung erster Künstler
als Beirat in großen kunstgewerblichen Betrieben verspricht. Auf
eine Anfrage über die bisherigen Erfahrungen mit den Auskunftsstellen
zur Erteilung von Ratschlägen in künstlerischen Fragen
konnte von einigen Seiten nicht viel Günstiges berichtet werden, während
an andrer Stelle mit diesen und ähnlichen Einrichtungen durchaus erfreuliche
Ergebnisse erzielt worden sind. Als Vorort für die nächsten 3 Jahre wurde
Berlin wiedergewählt, zum Versammlungsort für nächstes Jahr Magdeburg
bestimmt. Über die Hebung der Friedhofskunst durch die Kunst-
gewerbe-Vereine sprach Professor E.Högg-Bremen. Wir geben den
Inhalt seines Vortrags im Nachstehenden ausführlich wieder.
Friedhofskunst und Kunstgewerbe-Vereine.
Referat auf dem 20. Delegiertentag des Verbandes deutscher Kunstgewerbe-Vereine zu Berlin,
am 13. März 1910, von Professor Emil Högg in Bremen.
Es ist in den letzten Jahren genug geredet und geschrieben worden
über den beschämenden Tiefstand unserer Friedhofskunst, über die Ge-
schmacklosigkeit, welche unsere Zeit in der Auswahl und Herstellung des
Grabschmucks an den Tag legt. Ein Blick auf den Lagerplatz eines jener
unzähligen Grabsteingeschäfte, die den Weg zum städtischen Friedhofs-
eingang einsäumen, ein Gang über das nächste beste Gräberfeld hinter
diesem Portal — und wir haben das sich überall gleichbleibende trostlose
Bild der heutigen Friedhofsindustrie. Denn lediglich die Industrie, und
zwar eine überaus schlecht beratene und schwer zugängliche, beherrscht
den Markt, von dem der Künstler, der Architekt, der Bildhauer, der Kunst-
schmied so gut wie ausgeschlossen sind. Auch ist alle örtliche Über-


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