Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 26.1910

DOI Heft:
Beilagen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.27775#0385
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
1910

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Heft 9

beiten wurde Hauptwert auf bequeme Anordnung, sparsame
Bauweise und gutes Aussehen gelegt, die Einhaltung der Preis-
grenzen wurde streng geprüft.
Eine der preisgekrönten Arbeiten, die Zeichnung zu einem 1250-Dollar-
hause von Miß Estelle M. Byers, finden wir im »American Architect«, nach
dem wir sie hier wiedergeben.
Der Entwurf zeigt ein schlichtes, aber ansprechendes Häuschen mit
ausgebautem Dach, mit Vorder- und Hintereingang, das im Erdgeschoß
die Küche und einen Wohnraum von je 3,05:4,56 m Fläche, dazwischen
die Treppe und im Dachgeschoß zwei Schlafräume, Bad und Klosett
enthält.
Ein ebenfalls im »American Architect« veröffentlichter Entwurf der
Architekten Johnson & Schenck für ein 1500-DolIarhaus zeichnet sich aus
durch geschickte Grundrißlösung und raffinierte Sparsamkeit in der Aus-
führung.
Um möglichst billig zu bauen, sind die Außenwände, wie es sich
in Quebec und Ontario seit Menschengedenken bewährt hat, aus schwachem
Fachwerk mit Lattenverschalung und Kalkputzüberzug hergestellt; und
zwar ist hier die billigste Ausführungsform gewählt, die darin besteht, daß
die Lattung direkt auf die dünnen Stiele (nur 5:10 cm) genagelt wird, in
schräger Richtung und mit 2,5 cm Zwischenraum zwischen den Latten;
darüber kommt eine zweite Lage Latten in entgegengesetzter Richtung,
so daß eine gute Versteifung der Wände entsteht. Andernfalls führt man
die Wände auch so aus, daß man über die Stiele zunächst Pappe spannt,
darüber Leisten von 2,5 :5 cm auf die Stiele nagelt und darauf in gewöhn-
licher Weise die Lattenverschalung; oder man nagelt zunächst auf die
Stiele 2—2,5 cm starke Bretter, auf diese die Pappe und darauf senkrechte
Leisten als Putzhalter. Die Putzoberfläche wird mit Ölfarbenanstrich ver-
sehen, um sie wasserdicht zu machen.
Die Decken sind mit Unterzügen von 18:25 bezw. 10:25 oder 18:18 cm
Querschnitt hergestellt um statt der Balken Latten von 5 :10 cm in Abständen
von weniger als 40 cm von Mitte zu Mitte verwenden zu können und die üb-
lichen Spannriegel (Einschubdecke?) zu sparen. Die Türen sind aus ge-
spundeten Brettern mit aufgenagelten Leisten und mit langen Hängebändern
ausgeführt. Die Fenster sind mit kleinen Scheiben von 22 :30 cm Fläche
verglast.
Die Heizung ist geschickt in eine Anlage zusammengezogen, die in
der Mitte des Hauses liegt und also kein Ziegelmauerwerk in den Außen-
wänden, wie es sonst üblich ist, erfordert. Die Schornsteinrohre sind in
der ganzen Länge aus Tonröhren gebildet, die oben etwa 35 cm über den
Schornsteinkopf hinausragen und guten Zug haben. Ihre Ummauerung mit
Ziegelsteinen ist nur 10 cm stark. Die Wasserleitung des Bades ist mit
der der darunterliegenden Küche vereinigt.
Ebenso ist der Grundriß und Aufbau mit äußerster Genauigkeit durch-
gearbeitet. Das Haus hat nahezu quadratische Grundform (7,15:7,30 m
bebaute Fläche), so daß möglichst wenig Außenwände erforderlich sind,
und das Holzschindeldach, dessen Raum ganz für das Obergeschoß aus-
genutzt ist, ist weit herabgezogen.
Dabei enthält das Erdgeschoß einen Wohnraum von 3,65:4,55 m,
ein Speisezimmer von 3,20 : 3,05 m , eine Küche von 3,05 :2,30 m, einen
Vorraum von 1,83:1,70 m, von dem aus der Wohnraum, die Küche und
die Treppe zugänglich sind, und zwei offene Vorplätze, von denen der
vordere 1,83:2,60 m (mit Sitzplatz), der hintere 2,30:1,40 m mißt. Der
Eingang zum Keller ist in der Küche.
Das Obergeschoß enthält einen Schlafraum für zwei Betten von
4,30:4,75 m, mit Balkon an der Vorderseite des Hauses, zwei kleinere
Stuben von 3,20: 2,30 m und 1,83 : 3,05 m, einen Baderaum von 2,13 :1,70 m,
der von allen Schlafräumen direkt zugänglich ist, und eine Wäschekammer
von 1,83:1,37 m. Jeder Schlafraum hat einen eingebauten Wandschrank.
Wohn- und Speisezimmer sind durch einen offenen Bogen verbunden.
Im Wohnraum ist der Kaminplatz das Hauptstück. Zwei bequeme, hoch-
lehnige Sitze sind so weit vom Feuer abgerückt, daß die Hitze nicht lästig
wird. Der Kamin selbst ist in rauhen Ziegeln mit weißen Mörtelfugen
ausgeführt, der Aufsatz und die seitlich anschließende Verkleidung aus
dunkelgebeiztem Holz.
Das Äußere ist durchaus einfach und ansprechend gezeichnet ohne
überflüssige Profile usw. Dem Dach ist durch die Zusammenfassung der
Fensterreihe mit der Balkonöffnung einfache Ausbildung und gute Wirkung
gesichert. Das äußere Holzwerk ist etwas dunkler gebeizt als das innere,
die Dachschindeln sind etwas heller gehalten. Der Außenputz ist in seiner
Naturfarbe stehen gelassen, die Fensterrahmen und Sockelbleche sind weiß
gestrichen. Der innere Wandputz ist rauh mit Sand abgezogen, so daß
keine Tapeten nötig sind.
Die Ausführung von zehn dieser, in jeder Hinsicht gut angelegten
Häuschen ist für 15000 Dollar an einen Unternehmer vergeben. Es ergibt
sich daraus ein Einheitspreis von 14,5 Cents für den Kubikfuß oder 21,50 Mk.
für den Kubikmeter, wobei natürlich die höheren amerikanischen Baupreise
und Löhne in Betracht zu ziehen sind.


Drehtüren
D.R. P. * » «• . « D.R.Q.M.
Grothkarst & Co.
Hamburg 6.
o
Prospekte, Referenzen und Kostenanschläge
gratis.



Ein »Suevia-Fenster« befindet
sich in der Sammlung der
Beratungsstelle für das Bau-
gewerbe in Stuttgart.

Doppel-Fenster
SUEVIA
Mehrfach geprüft! Patentamtl.gesch.!
Vorzüge: Sichere Abhaltung von Schlag-
regen und Zugluft bei eingehängtem oder
abgenommenem Vorfensterflügel. Beide
Flügel besitzen Wetterschenkel. Kein Ein-
falzen, sondern Einnuten der Flügel.
Kein Schwitzen, immer klare Scheiben.
Beide Flügel sind durch Schraubriegel
verbunden.
Billiger und bequemer als Kastenfenster.
Zahlreiche Anerkennungen zu Diensten.
Lizenzen werden abgegeben.
Fenster-u.Türenfabrik Leutkirch
Leutkirch im Allgäu.

«.
Vorderseite

Vertreter
an allen Plätzen.

Lieferung erfolgt vollständig
gebrauchsfertig.

Hygienisch einwand¬
freie
Tür-Zargen /»kj-.
aus sauberstem Profileisen für
Krankenhäuser, Sehulen,
Kasernen, Verwaltungs¬
gebäude ete.
In wenigen Monaten über 10500 Stück geliefert.
- -
Ferner:
Mauereckleisten
in Stahl und Bronze. Mit rückseitiger Dübelvernietung.
d. b. p. Man verlange Kutaloge.
 
Annotationen