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Io6
Zutrauens sind immer schwächer geworden,
und endlich ganz zerfallen, nachdem die Wei-
gerung des Königs, gute Minister zu wäh-
len , die letzten Begebenheiten im Lager bei
SoistonS, und die neuesten Auftritte in der
Hauptstadt eö jedem unbefangenen Denker
unmöglich machen, noch einen Augenblick an
den treulosen Absichten des Hofes zu zwei-
feln. Es ist Zeit, daß die Bürger Straß-
butg's auch ihre Meinung sagen über Lud-
wig XVI.: es ist Zeit, daß wir ihn laut
als den Stifter aller unserer Leiden, und als
den grausamsten Bedrückereines Volkes nen-
nen , das geschworen hat, frei zu leben oder zu
sterben.
Wenn die Pariser näher an der Quelle
der Verrätherei waren; so haben wir die gif-
tigen Ausflüsse derselben nicht minder erfah-
ren: wenn unsere Brüder im Innern des
Reiches den Knoten der Verschwörung ent-
deckten; so haben wir die Fäden aufgefangen,
welche bis zu uns, und jenseit des Rheins
sich ausdehnten, um die verbündeten Höfe
zu umschlingen. Lasset uns also unsere Stim-
me erheben, und unfern Stellvertretern sa-
gen, daß wir die Entsetzung Ludwigs XVI.
nach der Constitution verlangen.
Wirklich beschäftigt sich die National-Ver-
sammlung mit der Untersuchung dieser großen
Frage. Es ist nöthig', sie mit dem fürchter-
lichen Bollwerke der öffentlichen Meinung
 
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