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Hoachsam, Bürger, seid klug, seid vorsichtig!
Sehec sorgfältig um euch umher, und prüfet
die Geister, ehe ihr die Feder ansehet. Je-
der Name, den ihr schreibet, enthält Segen
oder Fluch, für Euch und die Eurigen.
Bedenket, wie es in den vorigen Wahlen
zugieng, und lernt aus euern vergangenen
Fehlern, euch in Zukunft vor ähnlichen zu be-
wahren. Es war euch zu verzeihen , wenn ihr
im Anfänge der Revolution das Wahlge-
schäfte nicht mit dem Eifer besorgtet, den eS
verdiente. Ihr wäret noch Neulinge in der
Freiheit, ihr kanntet noch nicht die wichti-
gen Folgen, welche die Volkswahlen für das
allgemeine Beste haben. Ihr wäret noch zur
Erde gebeugt von dem Joche eurer Fünfzeh-
ner, Ammeister, Städtmeister, Prätoren,
Amtleute, Notarien, Schulzen, Stabhalter,
und wie die Blutigel alle hießen, welche euch
bald im Namen des christlichsten Königs,
bald im Namen der heiligen römisch-katho-
lischen Kirche, bald im Namen eines wollü-
stigen Junkers, bald im Namen eines ehren-
festen und hochweisen Stadtrathes das Blut
aus den Adern und das Mark aus den Bei-
nen sogen. In der alten Verfassung hattet
ihr keinen Ankheil an der Verwaltung der
öffentlichen Angelegenheiten: es waren keine
Klubs, wo ihr die Dekrete konntet kennen
lernen: die öffentlichen Blätter standen un-
ter der strengsten Censur: mit einem Worte,
 
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