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I7O
zu Gott, und zu dem friedlichen, gemäßig-
ten, menfchenfieundlichen Charakter meiner
Mitbürger, daß wir auch in der Zukunft
kein solches Unheil erleben werden.
Aber eine Betrachtung steigt bei dieser
Gelegenheit in meinem Herzen auf, welche
ich Euch, liebe Mitbürger, mitthellen will.
Wer war im Grunde Schuld an jenen
Greuelthaten, welche die Hauptstadt besteckten ?
Wo liegt die Quelle dieses fürchterlichen Un-
glücks ? — Ich finde sie in der Treulosig-
keit des Hofes, und der unverzeihlichen
Schläfrigkeit der mit ihm verbundenen Ge«
richtsstellen. Hatte jener nicht das Laster be-
zahlt,und hätten eö diefe nicht geschützt; fo wür-
de das Volk sich nicht selbst Recht verschafft
haben. Saget es selbst, unparteiische Mit-
bürger ! wie haben sich bisher unsere meisten
Richter betragen? Wen haben sie gestraft ?
Wen geschont ? Sie haben die Patrioten ge-
straft , und die Feinde der Revolution freige-
sprochen. Ich will mich nicht über das aus-
breiten, was in andern Departemenken ge-
schah : ich will nur bei dem unfrigen stehen
bleiben. Nennt mir einen einzigen Verbre-
cher gegen die Nazion, den das Schwerdk
des Gesetzes getroffen hatte! So viel Böses
wurde schon unter mffern Augen von den
eidscheuen Priestern gestiftet: zu Düppigheim
wurde der Pfarrer Henkel miöhandelk, zu
Börfch wurde der Pfarrer Chaumaö auf den
Tod geschlagen: an so vielen andern Orten
 
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