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zahl mit verglichen Eigenschaften des Gei-
stes und des Körpers ausgerüstet, und ihr
diese als ein ausschließliches Erbrecht zuge-
sichert?
Gehört es vielleicht schlechterdings zum
Wohl der bürgerlichen Gesellschaft, daß nur
der kleinere Ttzeil gebildet seyn, der grösere
aber roh und unwissend bleiben muß? Nein,
Freund! herrschsüchtige, egoistische, stolze,
schändliche Menschen haben von jeher die
Güter und Vortheile dieses Lebens an sich
gerissen, und um sicher in ihrem Besiz zu seyn,
um ungestört alle ihre Leidenschaften zu sät-
tigen, verbargen sie sorgfältig das Licht vor
ihren Brüdern, wendeten die geheimsten Kunst-
griffe an, um diese in Finsternis und Unwis-
senheit zu erhalten, richteten eine Scheide-
wand auf, zwischen sich und ihnen, und mis-
brauchken selbst die ehrwürdige Religion, um
diese Unglükliche zu überreden, als seye es
Veranstaltung Gottes; er wolle, daß eine
von ihm begünstigte Menfchenklasse immer
an der Quelle schwelgen, und dem grosen
Haufen in der Ferne schmachtender Brüder
nur sparsame Tropfen zufliessen sollen.
Die Franken haben sie nun zerbrochen,
diese schimpfliche Scheidewand — Jeder kann
nun aus der Quelle schöpfen; denn sie ist er-
giebig für alle , und alle sind ihrer auch,
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