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gendeg, unter den Haufen mischten, und
Gräuelthaten verübten. Endlich, lieber F...,
hat der Philosoph einen ganz andern Masstab,
womit er die Grade des Verbrechens be-
rechnet: der kaltblütige Bösewicht, die ge-
heimen Handlungen einer giftigen Seele,
unter dem Schein des honeten Mannes ver-
übt, erregen weit mehr seinen Abscheu, als
die rasche That, die oft einen gutmüthigen
aus das Schaffst bringt.
Wollten wir ein Volk verdammen, das,
aufs äusserste getrieben, seine Verräther tö-
det, aber uns nicht empören, daß Fürsten
das Leben ihrer Brüder wie ein Fnsekten-
leben behandeln , und ihrem Ehr - und Län-
dergeiz — keine Verräther — nein, gute,
treue Menschen zu hunderttausenden aufop-
fern ? Preußens König giebt uns hier wie-
der ein neues Beispiel. Was haben ihm
doch die Franken, noch mehr, was hat ihm
sein gutes Volk gethan? daß er sein Land
erschöpft , seins besten Krieger zur Schlacht-
bank führt — und warum? um Menschen
zu morden, die ihre natürlichsten Rechte ver-
kheidigen. Glaubt er vielleicht dadurch sei-
nen eignen Thron zu befestigen? o, hierzu
giebt es ein weit sichreres Mittel! ach,
Freund, daß doch ein wohlthätiger Genius
allen Fürsten EuropenS zuflüstern möchte,
,4 Ihr seyd Menschen — und die, die Ihr
gendeg, unter den Haufen mischten, und
Gräuelthaten verübten. Endlich, lieber F...,
hat der Philosoph einen ganz andern Masstab,
womit er die Grade des Verbrechens be-
rechnet: der kaltblütige Bösewicht, die ge-
heimen Handlungen einer giftigen Seele,
unter dem Schein des honeten Mannes ver-
übt, erregen weit mehr seinen Abscheu, als
die rasche That, die oft einen gutmüthigen
aus das Schaffst bringt.
Wollten wir ein Volk verdammen, das,
aufs äusserste getrieben, seine Verräther tö-
det, aber uns nicht empören, daß Fürsten
das Leben ihrer Brüder wie ein Fnsekten-
leben behandeln , und ihrem Ehr - und Län-
dergeiz — keine Verräther — nein, gute,
treue Menschen zu hunderttausenden aufop-
fern ? Preußens König giebt uns hier wie-
der ein neues Beispiel. Was haben ihm
doch die Franken, noch mehr, was hat ihm
sein gutes Volk gethan? daß er sein Land
erschöpft , seins besten Krieger zur Schlacht-
bank führt — und warum? um Menschen
zu morden, die ihre natürlichsten Rechte ver-
kheidigen. Glaubt er vielleicht dadurch sei-
nen eignen Thron zu befestigen? o, hierzu
giebt es ein weit sichreres Mittel! ach,
Freund, daß doch ein wohlthätiger Genius
allen Fürsten EuropenS zuflüstern möchte,
,4 Ihr seyd Menschen — und die, die Ihr