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ZO9
Sie, heiliger Vater, der Sie die Asche der
Camille und Cincinnatuö mit Füßen treten;
Sie, die Sie auf den Schaubühnen, auf
denen die Scipionen und Paul-Emile trium-
phirten, indem sie gefangene Könige an ihren
Wagen nachführten, lächerliche Farcen spielen,
glauben Sie denn im Ernste, daß es etwas
so leichtes sei, dem eifrigsten, zahlreichsten,
aufgeklärtesten Volke die Freiheit wieder zu
nehmen ? Glauben Sie, daß Ihr abgeschmack-
tes Gebekh, und das Geplärre Ihrer Bonzen
hinreichend feie, eine Gegenrevolution in Frank-
reich hervorzubringen? Glauben Sie, daß
drei Millionen bewaffneter Männer, die für
ihre Weiber, ihre Kinder, ihr Cigenthum
streiten, zittern können vor den schwachen
Händen einiger hunderttausend Sklaven, die
von einer kleinen Anzahl Tyrannen angeführt
werden, die wieder von ungeschickten Mini-
stern geleitet werden? Ha! diese kurzsichti-
gen Politiker kennen weder dis Zeit, noch
die Menschen, noch die Dinge. Sie denken
nicht einmal daran, daß die Erklärung der
Rechte des Menschen in sich selbst eine schlech-
terdings unzerstörbare Kraft enthalte, die
Kraft der Natur, der Vernunft, der Ge-
rechtigkeit, der Wahrheit. Kein Zoroaster,
kein Confucius/ kein Moser, kein Solon,
kein Lykurg, kein Numa, kein Weiser der
Vorwelt hat je ein einfacheres, natürlicheres,
 
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