Argos, oder der Mann mit hundert Augen (1.1792)

ZI!
mit unserm Wohl beschäftigen: und
durch Lugend können wir's erlangen:
und nur das ist Tugend, was unscrir
Mitmenschen nützet. Die Natur hat uns
aüe gleiche BMwfmsie, und folglich
gleiche Rechte gegeben. Die Namr hat
uns zum voraus die Mittel dargeboten,
unsere Bedürfnisse zu befriedigen, indem
sie uus die Milch, die Wolle, die Felle
und das Fletsch der Thiere gab- Lasset
uns also die Erde bauen, und Viehzucht
treiben Die Natur hat uns ungleich an
Geist und Körper geschaffen, damit wir
einander nothwendig und werth sein
sollten. Lasset uns also einander beiste-
hm, einander lieben! Die Natur be-
gleitet die Mäßigten und Nüchternheit
mit Vergnügen: die Ausschweifungen
mit Schmerzen, die Ungerechtigkeit mit
Leiden und Verdruß. Also um gesund
zu bleiben, um unsere und unserer Mit-
menschen Achtung zu erhalten, müssen
wir nüchtern, mäßig, gerecbr, wvhlttzä-
tig sein; müssen Andereglücklich machen,
um es selbst zu werden. Endlich die Na-
tur hat verschiedene Himmelsstriche, und
in jedem derselben verschiedenes Erd-
reich, verschiedene Ezeugmffe geschaffen;
danut alle Völker einander bedörfen,
und durch Mittheilung ihres Wechselsei-