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Ars: časopis Ústavu Dejín Umenia Slovenskej Akadémie Vied — 44.2011

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Nr. 1
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Bałus, Wojciech; Tintoretto [Ill.]: Mac Dvořák betrachtet Tintoretto oder über den Manierismus
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https://doi.org/10.11588/diglit.31179#0031

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Malerei des 16. Jahrhunderts. Damit vergab er die
Möglichkeit, jenes Dreieck in den Kategorien der
Farbe zu deuten, die ja eine Funktion des Lichts ist.
Der Übergang von der durch das Licht bewirkten
Impression, die ihn das gesamte Werk mit neuen
Augen sehen ließ, zum Unterschied zwischen antiker
und christlicher Kunst ist wie eine erneute Senkung
des Blicks. Doch diesmal schaute Max Dvořák nicht
mehr auf die vor ihm liegenden Rechnungen. Dies-
mal ßogen seine Gedanken in eine andere Richtung:
Der Gelehrte nahm zum Buchwissen Zuflucht.
„IFPy^yyFPFAp^/? <?n*A," fragte viele [ahre später
Georges Didi-Huberman, PF P?% BAP PP
FFíwADAř/yp^ J^pyrP/P^íW ADPrP FrPA^
PP yPF FF<?r P^y FDyV P<?r P/P%<?% Dame mit rotem
Hut UP/%W7" ^yFrPAVf IGrw<?<?7" FPP P^ FP//A
PpPPAPíw — F^. P^^PP/?<%P^ — FPi?^A^P^PwyyyFřý
oF/?ř P?yy PóF/?Ař, PP D^w<?
/Agř AFr^ řA^w P^^/? FFvL^ Und
er schlussfolgerte: „D? G^/?y^A^
FbPyrFrPAi'^ ^ P^ Ptz%pypKP^^FP^FPp" — jene
über den Hut, versteht sich, die die programmatische
Einleitung zu den LAü/PP?? ywr 7Po%oPgP^ eröffnet
— „^AipPrFA A?r, ^y yAcF %%/7/wFr <?fPg7?G P;?^
AnP/^pF^P^ Z^yg.yP A'/^r AcF FPwcFAi?, P?yAo
PF — %wP/'<? ^^g^PF P<?yAo ^FAp^r AyA^y ^ ^Ayy^P^
Max Dvořák hat dem Druck des Bildes nicht stand-
gehalten. Er senkte den Blick, um eine Erklärung
im Buchwissen zu suchen. Im Vorlesungstext hat
er den neuen Abschnitt begonnen, der freilich von
der Betrachtung eines einzelnen Kunstwerkes weit
entfernt war. Er hat nicht ausgeharrt. Und zwar
nicht so sehr im Beschreiben - ein solches Aushar-
ren verlangt von einem Kunsthistoriker Wojciech
SuchockU - wie vielmehr im Betrachten selbst, das
jeder Beschreibung vorausgeht.

' ' DIDI-HUBERMAN, G.: LP řA%řw BAP. München — Wien
2000, S. 187.
'4 PANOFSKY, E.: Einleitung. In: PANOFSKY, E.: ANPP?
LLTMÁgA FA/W72 A Pr X%%ytPr Rf/Müy;?;w. Köln
1980, S. 30.
" DIDI-HUBERMAN 2000 (wie Anm. 13), S. 214.
SUCHOCKI, W: Mówič dziejowo [Historisch gesprochen].
In: BRsVorM <2 yyyt^ [Geschichte und System], Hrsg. M.
POPRZLCKA. Warszawa 1997, S. 81-84.

III.
„D ^íPFřf ZPřFhPP?? P^^ Ai^PrP ^A^r^AAF/,
^PF^ GA%F<?%, ^PF^ AFoPfw, wPFí'^ D^^P^Py^^ %/?P
^^PF^^ Zřr^o^P/^ rP ^rF A?/Wf AyA, yg/FyA
yppp'r t?A^wy ^^P^r^y F^AwA yrFP/P, yp yp rp^^ AiitPrP
oP<?r /?PFF ^gFAFFFi* oP^r g^^yA^/^pypyi' ADPrP — ypA
E^yy<%^x FAy TPgř y^PFP^rA yp PP% RAPř/
P^y P^r LArpAFávPPA."* Die Worte von Maurice
Merleau-Ponty treffen genau, welche Erfahrung
Max Dvořák zuteil wurde. Die Malerei — fügte der
Philosoph hinzu — „M?PPFA yPFAPzn? FAPp%^ P^,
%^?y ^FF^gFFF^y LA^ yPF wn*PFPw* FP/F'U Ein Stück
Boden, in der Natur unwahrnehmbar, durch die
Formanalyse des Bildes übersehen, für die Ikono-
graphie bedeutungslos, beginnt dank leuchtender
Farben und dank des Sonnenlichtes zu existieren.
Aber wie? Als eine von jeglicher Menschentätigkeit
unabhängige „HUPpPr yPF", „Pw <%%P?n? LpFPn? P^r
PP<2%p2yp," meint der Wiener Gelehrte. Als „bjvyp-
Pw" oder „Ry'yy'J würde Georges Didi-Huberman
entgegnen. In der IGfPPäA^yy Fra Angelicos im
Florentiner Kloster San Marco spielt sich die ge-
samte Szene vor einem weißen Hintergrund ab, den
gewöhnlich kaum jemand beachtet. Doch nur dank
dieses Hintergrundes wird das dargestellte Gesche-
hen völlig sichtbar. Didi-Huberman kommentierte:
„DP FPo%yynpüP' %FP EAgiwrPtyF?/?, PP FPrF<? ^F^r FPr
PA - %P<? P^y KwPF IFPP ,%;%F Pi?r I GPAypg^yg... — P^^
Subjektfarbe.' yp PA <?y, 27^p Pi'r P^y BAAi?r^^Ay
AyA^A. FUPg'r F^^/?A yp, /%ocF ycFAA^rA yp (yp %APP? /%AcFA
P^/^A ycF/Ai*f^ wPG/%y%?i?77 ^PAAřfč'/-y yPF ^^yFrPAč*^
^ MFřryp í*^&FA. LP F^FrA. LP FPAPp2yAp77pg.
U^P Pí%f/^ F^?A yp %PPAy P^ Gw/APyř^ P%<?y rP^^/^
Z^/P/P, yo^P^r^ yp ^r/PgA PF^r PP PFřrPřAřf^^^rA^ RrK/A
Ly^pAowFiA^^A^
" MERLEAU-PONTY, M.: Das Auge und der Geist. In:
MERLEAU-PONTY, M.: DívHagř Přr GPj-^PAcy^PyPč'
Ery^y. Hamburg 1984, S. 19.
*8 Ibidem.
DIDI-HUBERMAN 2000 (wie Anm. 13), S. 284.

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