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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 3.1844

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Die Herren von Staufen im Breisgau
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https://doi.org/10.11588/diglit.22585#0060
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war, mag aus dem Werthe hervorgehen, welchen die Familie darauf
legte, indem sie dieselbe nach kurzer Zeit wieder aufgab. Es geschah
dies, nachdem in dem vorländischen Oestreich jene landständische Ver-
fassung aufgekommen war, deren Ursprung in der burgundischen Pfand-
schaft zu suchen ist (").
„Sie hatten verschiedene Edelleute zu Vasallen." Werfen wir hier
noch einen Blick auf das Emporsteigen der Herren von Staufen an
der Leiter ihrer Adeligkeit. Unter den Herzogen von Zäringen erhoben
sie sich aus der Klasse gewöhnlicher Dienerschaft zu dem Hofamte des
Marschalken und wurden Ritter, verblieben jedoch fortwährend auch
unter den Grafen von Freiburg in der Eigenschaft eines blosen Mini-
sterial- oder Dienstadels. Erst in der andern Hälfte des dreizehnten
Jahrhunderts fingen sie an, sich „Edle" oder lVobil68 zu nennen ("),
und erst am Schlüsse des fünfzehnten erscheinen sie im Range des
hohen Adels, also beinahe ein halbes Jahrtausend nach ihrem Ent-
stehen! Während dieses Zeitraums hatten sie eine Menge von Eigen-
und Lehengütern, eine Menge von Gefällen und Rechtsamen erworben,
und einen eigenen Vasallenadel um sich gesammelt. So trugen der
Herr von Wessenberg das Dorf Feldkirch, der Herr von Reinach
verschiedene Güter und Zinse zu Kroziugen, Ehrenstetten, Kirchhofen,
und Heitersheim, so die Familie Schnewlin Bärnlapp die Orte
Laufen, Zizingen und Gütingen, nebst Güterstücken zu Feldberg und
Güntersthal, so endlich die Edlen von Pforr, die Stürze! von Buch-
heim und die von Reischach verschiedene Grundstücke und Zehnten
von ihnen zu Lehen G°).
„Ihr Geschlecht erlosch im Jahre sechszehnhundert und zwei." Der
Sohn des Freiherrn Leo von Staufen war Anton gewesen, welcher
den Georg Leo hinterließ. Es vermählte sich derselbe mit der Erb-
trnchsessin Margaretha von Waldburg, konnte aber keinen männlichen
Nachkömmling von ihr erhalten. Dieser Mangel scheint nicht ohne

den Herzog an seine geleisteten Dienste und Opfer, und bitte um möglichste
Restaurirung; was er in seinem Amte gethan, wolle er verantworten; er habe
gehandelt, wie einem ehrbaren Manne gebühre."
(18) Lergl. Badenia I, 96.
(19) Meines Wissens ist der Schenkungsbrief, worin Herr Werner den Lazariten
zu Schlatt ein Rebstück daselbst vermacht, mit dem „DsUim in caslro SkoMen
anno 1298", die erste Urkunde, welche einem Herrn von Staufen den Titel
rroSrH beilegt; früher heißt es immer nur üominn8, miles.
(20) Verzeichniß der staufischen Lehenleute von Registrator Maldoner.
 
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