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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 3.1844

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Daniel Schöpflin. Eine biographische Skizze
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https://doi.org/10.11588/diglit.22585#0066
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neuen, erhöhten Reiz, und einen um so reichhaltigeren Stoff der Beleh-
rung gewannen. Auch als Schriftsteller war er in dieser Zeit ungemein
thätig; denn es traten eine Reihe größerer und kleinerer Abhandlungen
von ihm an das Licht, darunter auf königlichen Befehl auch eine
politische in französischer Sprache, über Polen (H, im Interesse
Frankreichs gegen Oestreich.
Zm Zahre siebzehnhundert sieben und dreißig erhielt Schöpftin
einen Ruf als Lehrer der Geschichte und Politik nach Upsala;
Sell alia LAellnt mente. Er unternahm eine Reise durch Belgien,
Deutschland, Böhmen und Ungarn, und besuchte die meisten Universi-
tätsstädte, vorzüglich aber Wien, die alte Kaiserstadt. Hier verschaffte
ihm Bartenstein eine Audienz bei Karl dem Sechsten, welcher den
eleganten Gelehrten vieles über die ältere Geschichte des Erzhanses,
über das Herzogthum Lothringen und ähnliche Gegenstände befragte,
höchst gnädig entließ und zum Andenken an diese Unterredung mit dem
kaiserlichen Bildniß in Brillanten beschenkte. Von Wien reiste Schöpf-
lin nach Pefth, alsdann zurück nach Passau und Salzburg, sofort durch
Baiern und Franken nach Mainz, und von da wieder nach Straßburg,
wo sich indessen eine Menge junger Leute aus allen Theilen Europas
eingefundcn hatten, um die Vorträge des berühmten Mannes zu be-
suchen. Die erste literarische Frucht nach seiner Zurückkunft war das
Programm auf die Säkularfeier der Druckerfindung mit einer kleinen
Abhandlung über diesen Gegenstand, welche er später zu einem eigenen
Buch erweiterte (H, worin überzeugend nachgewiesen wird, daß die
Anfänge der wichtigen Kunst in Mainz und Straßburg zu suchen
sehen.
Da sich Schöpftin schon längst mit dem Gedanken eines umfas-
senden Werkes über das Elsaß beschäftigt hatte, so unternahm er
jetzt eine Reise in die Schweiz, um zu diesem Zwecke die dortigen
Archive und Bibliotheken zu benützen. Er besuchte zuerst Basel, in
dankbarer Erinnerung seiner dortigen Lehrer; alsdann Zürich, das
helvetische Athen, und sofort alle klassischen Stellen des berühmten Hel-
denlandes; mußte aber früher, als vorbcstimmt, nach Straßburg zurück,
um bei der Ankunft des Königs daselbst demselben zu seiner Wiedergenesung

(3) M-mez r/rr /kor r'uVr'M's eontre I'a^oIoAis cts I» cour cts Viemie.
(4) „Irttckrcrcre /'r//roA,rrp/rr'crre^ cccni ctocmmeiNis <^>)N§rr>ptiicar>im oriAmcim pri-
mnm ecUtis et Iccbulis VH nere tiieisis. ^rAent. 1760."
 
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