Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]: Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung (3.1844)

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Der Rappeukrieg.
Eine Schilderung aus dem vorvorigen Jahrhundert (').

Als die Stadt Basel nach dem sogenannten Rheinfelderkriege,
um die Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts, zur Tilgung der auf-
gewandten Kriegskosten eine neue Auflage in Stadt und Land, unter
dem Namen eines Maaßpfennigs, neben dem Umgeld erheben wollte,
fand die Sache solchen Widerspruch, daß man einige Zeit lang mit
dem Einzuge dieser Steuer zurückhalten mußte. Das gemeine Volk
aber, welches derlei Neuerungen überall nicht geneigt ist, belegte die
neue Abgabe mit dem Namen des bösen Pfennigs.
Wie verhaßt dieselbe nun auch war, so fand sie gleichwohl im
Breisgau eifrige Nachahmer an den damaligen Landesherren, die in
fortwährender Geldverlegenheit waren, und ihren Landftänden, beson-
ders von der Zeit an, als das Land wieder von der burgundischen
Pfandschaft gelöst wurde (H, große Geldopser zumutheten. In dem
nämlichen Jahre der Ablösung bewilligten die Stände dem Herzog
Siegmund auf ein Jahrfünft neben dem üblichen Umgeld noch einen
sogenannten Hilfspfennig von jeder auszuschenkenden Maas Wein;
er mußte sich aber reversiren, daß diese Abgabe nur die Folge einer
Bewilligung, keineswegs eines Rechtes sey.
Unter mancherlei Vorbehalten und Widersprüchen von Seiten der
Stände wurde der böse Pfennig von Zeit zu Zeit wieder bewilligt,

(1) Eine Arbeit Walchuer's, vorgetragen in der öffentlichen Sitzung der histo-
rischen Gesellschaft zu Freiburg, den 8. Februar 1831.
(2) Vergl. BadeniaI, 96.