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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Editor]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 3.1844

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Sankt Wilhelm im Breisgau
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https://doi.org/10.11588/diglit.22585#0155
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140

Es vergabte ihnen im Jahr zwölfhundert ein und achtzig die
Frau von Urberg einen Hof zu Thiengen, welchen sie hernach um
ein beträchtlicheres und bessergelegenes Gut zu Oberried an Herrn
Heinrich von Munzingen vertauschten (^). Im Jahre zwölfhundert
neun und achtzig vermachten ihnen Herr Johann und Konrad Schnew-
lin den Platz Reute, heutzutage Hofsgrund genannt (°). Einige
Jahre hernach erhielten sie verschiedene Güter im Geroldsthal (?)
und das Zehentrecht in Witolfsbach (^). Es gehörten ihnen auch

- (5) Tauschbrief von 1283.
(6) S ch e n k u n g s u r k. von 1289. Es heißt darin: „Die selbe Nüti vahet
» an an der großen flueh zende der bruedere mattun, vnde gat vff von dem Wasser,
daz da heißet Brugga, vnz an den walt, vnd für sich abe vnz jn den
Grund."
(7) K o n r a d der Kätscher von Geroldsthal (urkundlich „Kei-oMe-tt-tt", jetzt
Gehre nstal) und seine Gemahlin Adelheid schenken ihre Güter daselbst
(ein halb Lehen zu Martinsbach, ein Drittel in dem Weiler, ein
halb Viertel in'der Halden und einen Garten) für ihre Jahrzeit an das
Kloster. U r k. von 1292.
(8) Witolfsbach (urkundlich „^Vliolloslmelm, heutzutage W i t t e l s b a ch)
ist von Oberried nur durch die Bruggach getrennt. Es war daselbst der
Dinghof für die umliegende kleine Herrschaft, welche nach und yach Ver-
kaufs- und schenkungswcise von der fa l k e n st e i n i sch e n Fgmilie an das
Kloster gelangte. Wegen des genannten Zehents bekam dasselbe später einen
Streit mit den Johannitern zu Freiburg, welcher im Jahr 1328 endlich
verglichen wurde.
Ueber die vereinigte Herrschaft Oberried und Witolfsbach besitzt
man noch eine interessante Urkunde, womit das Copeybuch 8 beginnt, und '
welche ich hier mittheile:
„Alle die disen Brief ansehent oder hörent lesen, die sunt wissen, das
daz guot ze Ob erriet, es st an Velde aldcr an Walde vnuerscheidenlich
höret an das gottes hus ze Ob erriet sant wilehelmes Brueder da vnser
fröwe sant Marie genedig ist. Vnd sont ouch wissen das alle erbliche zinse
die offen dem selben guot stänt alder sie nach stände werdent vnd alle erschetze
vnd alle dritteil vnd von yedem lehenmann ein vasnacht huon vnuerscheidenlich
hörent an das vor genant gottes hus, und fönt den zins die lehenlüte geben
an sant Reinigen tag, vnd wer jn des tages versizzet der sol jn morndes
geben mit trey schillingen, versizzet aber er den dritten zins, so vellet das
erbe in der bruoder gewalt. Jr sönt öch merken, wer sin lchen nit besezzet
mit füre vnd mit rouche als er von recht sol nach dem tage so er wirt ge-
manet jn drin vierzehen nechten, so vellet aber das erbe in der bruoder gewalt.
.Jr sönt ouch wissen das sich nieman scheiden sol von sime erbe tod oder lebende
Wan mit dem dritteil. Man kündet öch das daz guot nieman bestzen sol wan
fryg litte, die sont den brnedcrn ir hulde tuon, so sie ir erbe empfahent. Me
 
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