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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Editor]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 3.1844

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Das Edelgeschlecht von Reinach
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https://doi.org/10.11588/diglit.22585#0165
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unsere Genealogie mit Herrn Arnold, welcher als getreuer Dienst-
mann im Gefolge des Grafen von Lenzburg die Feldzüge Kaiser Lothar
des Zweiten mitmachte (D, und es erleben mnßte, daß sein uraltes,
hochberühmtes dieustherrliches Haus in Graf Ulrich ausstarb, wodurch
er sofort mit dem lenzburgischen Erbe au den Schwiegersohn des Ver-
storbenen, den Grafen von Kyburg, überging.
Dieser Arnold ließ aus seiner Gemahlin, Brunchild von Wol-
hausen, vier Söhne zurück, nämlich Rudolf, Hesse», Ulrich uud Hein-
rich. Der erstere, vou seiner ungewöhnlichen Leibesgröße und Stärke
der Riese genannt, soll unter Kaiser Friedrich dem Ersten, wie unter
dessen Nachfolger, nach dem heiligen Lande gezogen seyn, und lebte
noch im Jahre einhundert sechs und neunzig. Seine Gemahlin war
Benedikta von Buchsee, die Tochter Ritter Kourad's, des Stifters
vom Johanuiterspital zu Bnchsee GD; er starb ohne männliche Erben,
wie seine Brüder Hesso und Ulrich, obwohl der erstere mit Gutta
von Bremgarten vermählt war.
Heinrich dagegen, welcher sich auf dem Schlachtfelde nicht weniger
als in der Turnierschranke ausgezeichnet.haben soll, pflanzte mit seiner
Ehefrau Johanna von Heideck das Geschlecht durch seinen Sohn Ulrich
fort, dessen Tapferkeit wohl seiner gerühmten Leibcsgröße angemessen
war. Er hatte sich mit Anna von Windeck vermählt, und erzeugte
in dieser Ehe den Arnold, Berthold und Hesso, von denen der jüngste
unter den bekanntesten Minnesängern seiner Zeit genannt wurde.
Durch die Einführung des Ehristenthums in Deutschland war die

genannt wird. Gutmeyer (welch' sonderbarer Name für jene Zeit!) aber
wird durch einen Reimbrecht von Oberreknach mit Rudolf Peter Leo
Frang.ipani als Urheber des Hauses Reiuach und dessen Vater Petrillo
Mar (!) in Verbindung gebracht.
(9) Der F a m i l i e n st a m m b a u m nennt diesen Arnold den Fünften,
und gibt ihm Hesso VI und Werner zu Brüdern, wovon jener mit Ida
von Dörnach nnd dieser mit Margaretha von Landenberg vermählt
gewesen seyn soll.
(10) Das Martyrologium der Johanniterkirche zu Buchsee enthält eine kurze Stelle,
welche eigentlich die erste urkundliche Nachricht von der Familie Nein ach ist.
Die Edlen von Buchsee, auf der Burg dieses Namens in dem bernischen
Landgericht Zollikofen, waren Dienst- unv Lehnleute der Grafen von Kyburg.
Der obige Konrad zog dreimal nach Palästina zum heiligen Grab, und
stiftete hernach „in Betrachtung soviel dahin wandernder Pilgrime" all' das
Seinige, nämlich Buchsee mit Kirche, Leuten und Grundstücken, zu eiuem
Spital zum Unterhalt armer Pilgrime, 1180.
 
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