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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Editor]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 3.1844

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Bischof Diethelm von Krenkingen und seine Familie
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https://doi.org/10.11588/diglit.22585#0189
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Die Tetzelheimer Zelle, welche nachmals zur Probstei erhoben und
nach Riedern versetzt wurde, hatte ihr Stifter auf seinem angestamm-
ten Eigenthum erbaut, und weil er ohne Kinder war, mit all' seinen
benachbarten Gütern begabt, die Schutzvogtei des neuen Gotteshauses
aber seinem Neffen Konrad unter der Bedingung übertragen, daß
derselbe nie einen Untervogt bestelle. Die Untervögte waren damals
ein drückender Mißbrauch des Schirmamtes, welchen Trägheit und
Habsucht erzeugt hatten.
Ritter Konrad, wie sein Oheim, gehörte einer jüngeren Linie
des Hauses Krenkingen an, deren Glieder sich mit Beibehaltung des
Stammnamens von Weißenburg nannten (^), und sich bis in das
sechszehnte Jahrhundert fortpflanzten. Sie waren ziemlich zahlreich;
Einige davon haben in geistlichen Würden geglänzt, Andere sich in den
Kriegen des Hauses Oestreich hervorgethan, die Meisten auf ihrem
Erbe friedsam und unbekannt gelebt, während die ältere Linie weit
größer und kräftiger auftrat, aber auch um so schneller verdarb und
unterging.
Es ist nicht mehr genau anzugeben, wie die weitläufigen Be-
sitzungen des Hauses Krenkingen unter die beiden Linien vertheilt
waren. Äusser dem Stammgute im Steinachthal besaßen sie die
Schlösser Jseneck und Gutkrenkingen auf der Höhe bei Dietlingen,
und die Veste Weißenburg mit den Thürmen Rockenbach und
Steineck in dem Bergtobel bei Bonndorf, dabei viele Ortschaften,
Höfe und Gerechtigkeiten in den benachbarten Thalgründen; alsdann
die Veste Gutenburg, das Schloß und Städtlein Thieng en mit der
anhängenden kleinen Herrschaft am Eingänge des oberen Albgaues;
ferner im angrenzenden Klekgau die Vesten Weißenburg und Neu-
krenkingen mit ihren Zubehörteil; endlich verschiedene Güterstücke in
der Baar und im Hegau (°).
Bei diesen weitläufigen Besitzungen aber lebten die Freiherren

(5) „klx e-nlem kamilia (leLcemlernnt clomiiii eie »aleae
soluin ornatu » reliqiiis clistineti." I. e.
(6) „k'amilia noiniiiis 8ui gnatner po88eciit e^tra, priimim
k/'errLrnAe-r ciictiiin (im Steinachthal), secuneNim nominatiim
(bei Dietlingen), tertium vocatum (im Klekgau) et quartniü
mpliciter aUpellatum (bei Engen im Hegau), ut ea-stra
btt-A, et /«eneAAö taceamus. Lx quidu8 patet, guam late
tni)u8 kamiljae potentia se ciiMiäerit.« Mri-e-'T, l. c.
 
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