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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 3.1844

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Bischof Diethelm von Krenkingen und seine Familie
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https://doi.org/10.11588/diglit.22585#0191
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der große Aufwand und Verlust in den vielen Fehden und Kriegs-
Zügen, endlich die Seuche verderblicher Leidenschaften und einer schlech-
ten Wirtschaft — verdunkelten allzubald diesen Glanz wieder. Seit
Heinrich der Alte wegen Mißbrauch seines rheinau'schen Schirmamtes
geächtet, gebannt und elend erschlagen worden GH; seit die Schirm-
vogtei verloren gegangen, seit der Mönch Johann von Krenkingen
aus der augemaßten Abtei schmählich vertrieben worden, und die
Veste Weißenburg durch den strafenden Arm König Rudolfs zerstört
lag GH bietet die krenkingische Hausgeschichte kaum etwas anderes
dar, als das traurige Bild eines erschütterten, mehr und mehr in
sich zerfallenden Gebäudes.
Eiue drückende Schuldenlast, der Alp des damaligen Adels, hatte
die Krenkinger genöthigt, ihre meisten Güter, Einkünfte und Gerecht-
samen nach und nach zu veräußern. So ging der alte Reichthum
durch Verkäufe und Verpfändungen an das Domstift Konstanz, an
die Klöster Sankt Blasien und Rheinau, an das Haus Oesterreich,
an die Städte Schaffhausen und Waldshut verloren. Die Familie
wohnte nun allein noch zu Thiengen uud Gutenburg; aber bald
giug auch das letztere mit seiner Zubehörte als Unterpfand für ge-
liehenes Geld in fremde Hände über, während die Thiengener wegen
der vielen, auf ihr Gemeinwesen gehäuften Schulden in verderblichen
Zerwürfnissen mit ihrer Herrschaft lagen.
Um die Mitte des vierzehnten Jahrhunderts hatte Herr Leuthold
durch sein persönliches Verdienst den krenkin gisch en Namen wieder
etwas zu Ansehen gebracht. Er scheinet bei Fürsten, Adel und
Städten der Nachbarschaft in großer Achtung gestanden zu seyn; denn
man gebrauchte ihn allerseits sehr häufig bei öffentlichen, wie in
Privatgeschäften. Nachdem er aber verstorben war, und seine vielen
Söhne die Erbschaft getheilt hatten, begann die schmählichste Wirth-
schaft, bis mit Herrn Diethelm, welcher im Jahre vierzehnhundert

(11) -Menrrc»« Ne XrenkinAen, kjui monasterio pluriina mal» et Nanina intulerat,
nee per eensuras et proscriptiones aN meliorem frühem reNuci potuerat,
anno 1243 ab inimieis peremtus est.» 4Ä-r i/er Meer, 282.
(12) ,?^nno 1281 eaesar inter alias arces praeeipue 74^er'«Le-röurM«r in
Oleo^ovia post IvnAam sex septiinanarnin obsiciionein lnnNitus evertit; ex
cpio tempore ^nunner Ne Lrenliin^en, abbatias Usurpator, non amplius
occurrit, cu)ns kamilia Neinceps a pristino Nivitiarnin ae bonoris enlmine
nimiuin «piantum Nekeeit.« /</e»r, 396.
 
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