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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 3.1844

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Bischof Diethelm von Krenkingen und seine Familie
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https://doi.org/10.11588/diglit.22585#0194
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Ermuthigt durch die beredten Worte und die umsichtige Thätigkeit des
treuen Vertrauten, entschloß sich Philipp auch, die gefahrvolle Bahn
eines Gegenkönigs zu betreten ("); denn während dieser Entschließung
hatten seine Widersacher schon den Herzog von Zäringen zum Reichs-
Oberhaupte bestimmt.
Es galt nun zunächst, den hohenstaufischen Anhang so zu ver-
stärken, daß mau dem neuen Könige, welcher wohl vieles Geld, aber
keine Hausmacht besaß, imponiren konnte, und hier bewies der Bischof
von Konstanz ein großes Talent; es gelang ihm, alle alten Freunde
des Hauses Hohenstaufen, namentlich aber die schwäbischen Großen,
für seinen Gönner zu gewinnen, dem er gerathen hatte, einen Thei!
der reichen Stammbesitzungen zu verkaufen, um eine bedeutende Geld-
Summe zur Verfügung zu haben. Und siche — die hohenstaufische
Freigebigkeit wirkte! Philipp wurde von seiner Partei zum Könige
erwählt, und von mehreren Orten als solcher anerkannt, was den
geizigen Zäringer so sehr von der Gefahr eines Wahlkrieges' zurück-
schreckte, daß er seine Ansprüche für eintausend Mark Silbers an'den
standhaften: Rivalen abtrat.
Tie Partei der hohenstaufischen Widersacher ruhte aber nicht, sondern
erhob jetzt einen Welfen, den Sohu Heinrichs des Löwen, zum Könige,
und mit diesem hatte Philipp zu kämpfen bis an seinen Tod. Der Kampf
der beiden Gegenkönige nahm einen großartigen Charakter an; denn da
König Richard von England die welfische Partei unterstützte, so ergriff
der König von Frankreich, sein alter Feind, die Sache der Hohen-
staufen, und schloß im Jahre einhundert acht rind neunzig ein Hilfs-
Bündniß mit König Philipp ab, welches die Bischöfe von Würzburg,
Metz und Konstanz als Gewährleister unterzeichneten GO.
Anfangs war König Philipp in seinen Waffen sehr glücklich;
später schwankte das Glück zwischen beiden Gegenkönigen und es kam
endlich nur darauf an, für welche Partei sich der Pabst erklären werde.
Jnnozens hatte den Prior des Camaldulenser Ordens und einen Mönch
aus dem Stifte Salem als Legatew nach Deutschland gesendet, um
den Frieden daselbst herzustellen. Hiebei war der Wirksamkeit Bischof

(19) »Nonitu äe LrenkinKen, constantiensis episcopi et abbatis,
kliilippus snimktus re^num sibi U8urpsre »§»re88U8, quo8 priiis Nabuit ctublos
Luevise barone8, principe8 et coiMt68, ticli88imo8 invenit et 8tLdiIe8.i-
6e kUzari-t. eap. 7.
(20) Zr-/»rer, koeäerL I, 752.
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