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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 3.1844

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Sankt Georgen aus dem Schwarzwalde
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https://doi.org/10.11588/diglit.22585#0224
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2Ü9

Sankt Georgen
auf -em S'ch w arzw a l-e.

Keine Gegend des schwarzwäldischen Gebirges war so abge-
legen, so wild oder öde, daß nicht die Mönche des früheren Mittel-
alters dieselbe betreten, und durch eine ihrer frommen Niederlassungen
zugänglich und wirthbar gemacht hätten. 'Sie drangen in die Tiefe
des schauerlichen Albthales, wohin kaum die Sonne über Mittag einige
Strahlen wirft, und gründeten Sankt Blasien; in die Schlucht des
Bruckbaches am Feldberge, welche Ansiedlung von ihnen den Namen
Sankt Wilhelm erhielt; in den Bergtobel der Hintern Möhlin, wo
sich Sankt Nlrichszelle durch ihre Hände erhob; in die Wildniß des
obern Münsterthals, dessen Bebanerin und Glanz die Abtei Sankt
Trutp recht ward; wie in dem entlegenen Winkel am Kniebis, wo
oberhalb des großen Wassersturzes der sieben Bütten das Stift Aller-
heiligen entstund. Sie erstiegen die rauhe Höhe des Rangecks, und
erbauten an den Quellen des Eschbaches Sankt Peter; erstiegen die
noch rauhere des Turner, und errichteten Sankt Mär gen, ja selbst
den Rücken des alemannischen Hochgebirges, wo die Donau entspringt,
auch dahin die Kultur des Geistes und Bodens zu verpflanzen!
Ich meine hier das Stift Sankt Georgen bei Villingen. Noch
gegenwärtig, nachdem doch eine mehr als achthundertjährige Bewoh-
nung, in ihrer Wechselwirkung mit den benachbarten gangbareren
Landschaften des Breisgaues und der Baar, großentheils die alten
Wälder gelichtet, die Haiden und Moore in Wiesen und Aecker um-
gewandelt, dabei vielfache Wege und Straßen angelegt und mit freund-
lichen Wohnungen besetzt hat — noch gegenwärtig bietet die Gegend
von Sankt Georgen für den Fremden einen Anblick dar, welcher
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