DOI Heft:
Der Sänger Braunwart von Augheim
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.22585#0251
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niken auch Etwas von zweien Schlössern in Augheim, deren eines höchst
wahrscheinlich das Stammhaus unserer Familie war; dieselben wurden
in dem damaligen Kriege der „Sterner", wozu die Sermenzer und
die von Augheim als sreiburgische Lehnleute gehörten, gegen die
„Pslttiche", denen die Bürgerschaft von Neuenburg anhing, durch diese
letzteren zerstört (^).
Leider enthalten die Lieder unseres Sängers nicht die leiseste An-
deutung, woraus obige Nachrichten in Etwas ergänzt werden könnten.
Es sind reine Liebeserzeugnisse, von welchen der berechtigtste Beurthei-
ler (*°) sagt: „Die fünf Lieder Braunwarts von Augheim halten
sich im allgemeinen Kreise des Minnegesanges ohne hervortretende
Eigenthümlichkeit und geschichtliche Bezüge; im Mai die Sehnsucht
nach dem rothen Mündlein; im Winter der freudige Sang der Hoff-
nung auf den Trost der Minne; im Sommer-Reigen mit den Jungen
(15) „Omncs Ü6 pro»6nie am See, mareliion68 6s L>rc/ik-e--A et üo-
mini äe Zioetelm kuerunt ksitlaci; comites vero ctccle Z^/t et cts
FVr'Srr-'A tusrunt LteUikeri. ^eobur^6N8e8 invalcntc dello, nuxilio cpmeopi
K»8ileen8i8, oppiäum comiti8 Uuüolli (von Habsburg) et tur-
rim in L/ierm lle8trnxerunt. l^obile8 autcm äicti Ser/rre/rLer et nlü
(worunter sicherlich auch Fie von Augheim) cum comite exi8tente8, nim>8
Ia68erünt t>urA6N868, quibu8 (den Sermenzern rc.) Uno kortnlitin in
et ca8trum item cn8trum prope Lan^endeim, cle-
molitu knernnt." arAent. bei Wursteisen II, 99.
Die in Basel durch die Eifersucht zwischen den Patriziersamilien Scha-
ler und Mönch entstandene Spaltung der „Sterner" und „Psittiche" ver-
breitete sich bei den damaligen politischen Kämpfen bald auch im ganzen
- Oberelsaß und Breisgau, und als der damalige Held des^südwestlichen Rei-
ches, Rudolf von Habsburg, den Sternern beitrat, so ging die Parteiung
in eine habsburgische und gegenhabsburgische über. Im Grunde waren
es die verkleinerten Ghibellinen und Guelfen. Alle Händel und Fehden be-
wegten sich in dieser Parteiung, und man kann die Erzählung derselben, wie
sie die Chroniken mittheilen, durchaus nicht verstehen ohne diese Richtschnur.
Vergl. Ochs, Gesch. von Basel I, 328.
Die Bürger von Neuenburg, welche den Grafen von Freiburg tödtlich
haßten, zerstörten also damals dem freiburgischen Vasallenadel seine Schlösser,
und hierunter auch die beiden Vesten zu Augheim; denn der Haß gegen die
Aughcimer und Sermenzer war um so heftiger, da dieselben der Stadt als
Bürger angehörten und nun aber gegen die stävtischen Interessen dem Feinde
anhicngen.
Der Name «2cm durAelim-, dessen das Thenneb. Urbar unter der
Rubrik „Ou^lieim" erwähnt, deutet ohne Zweifel ans eines dieser Schlösser.
(16) Von der Hagen a. a. O.
niken auch Etwas von zweien Schlössern in Augheim, deren eines höchst
wahrscheinlich das Stammhaus unserer Familie war; dieselben wurden
in dem damaligen Kriege der „Sterner", wozu die Sermenzer und
die von Augheim als sreiburgische Lehnleute gehörten, gegen die
„Pslttiche", denen die Bürgerschaft von Neuenburg anhing, durch diese
letzteren zerstört (^).
Leider enthalten die Lieder unseres Sängers nicht die leiseste An-
deutung, woraus obige Nachrichten in Etwas ergänzt werden könnten.
Es sind reine Liebeserzeugnisse, von welchen der berechtigtste Beurthei-
ler (*°) sagt: „Die fünf Lieder Braunwarts von Augheim halten
sich im allgemeinen Kreise des Minnegesanges ohne hervortretende
Eigenthümlichkeit und geschichtliche Bezüge; im Mai die Sehnsucht
nach dem rothen Mündlein; im Winter der freudige Sang der Hoff-
nung auf den Trost der Minne; im Sommer-Reigen mit den Jungen
(15) „Omncs Ü6 pro»6nie am See, mareliion68 6s L>rc/ik-e--A et üo-
mini äe Zioetelm kuerunt ksitlaci; comites vero ctccle Z^/t et cts
FVr'Srr-'A tusrunt LteUikeri. ^eobur^6N8e8 invalcntc dello, nuxilio cpmeopi
K»8ileen8i8, oppiäum comiti8 Uuüolli (von Habsburg) et tur-
rim in L/ierm lle8trnxerunt. l^obile8 autcm äicti Ser/rre/rLer et nlü
(worunter sicherlich auch Fie von Augheim) cum comite exi8tente8, nim>8
Ia68erünt t>urA6N868, quibu8 (den Sermenzern rc.) Uno kortnlitin in
et ca8trum item cn8trum prope Lan^endeim, cle-
molitu knernnt." arAent. bei Wursteisen II, 99.
Die in Basel durch die Eifersucht zwischen den Patriziersamilien Scha-
ler und Mönch entstandene Spaltung der „Sterner" und „Psittiche" ver-
breitete sich bei den damaligen politischen Kämpfen bald auch im ganzen
- Oberelsaß und Breisgau, und als der damalige Held des^südwestlichen Rei-
ches, Rudolf von Habsburg, den Sternern beitrat, so ging die Parteiung
in eine habsburgische und gegenhabsburgische über. Im Grunde waren
es die verkleinerten Ghibellinen und Guelfen. Alle Händel und Fehden be-
wegten sich in dieser Parteiung, und man kann die Erzählung derselben, wie
sie die Chroniken mittheilen, durchaus nicht verstehen ohne diese Richtschnur.
Vergl. Ochs, Gesch. von Basel I, 328.
Die Bürger von Neuenburg, welche den Grafen von Freiburg tödtlich
haßten, zerstörten also damals dem freiburgischen Vasallenadel seine Schlösser,
und hierunter auch die beiden Vesten zu Augheim; denn der Haß gegen die
Aughcimer und Sermenzer war um so heftiger, da dieselben der Stadt als
Bürger angehörten und nun aber gegen die stävtischen Interessen dem Feinde
anhicngen.
Der Name «2cm durAelim-, dessen das Thenneb. Urbar unter der
Rubrik „Ou^lieim" erwähnt, deutet ohne Zweifel ans eines dieser Schlösser.
(16) Von der Hagen a. a. O.