Zur Topographie des Münsterberges von Breisach
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(Berner Jura). Dort folgten die Baumwurzeln einer feuchten lehmigen Schicht 25 in tief
in die Höhle hinein". Ähnlich folgten in Breifach die Baumwurzeln der humosen und in-
folgedessen feuchten und zahlreiche Nährstoffe enthaltenden urnenfelderzeitlichen Kultur-
schicht ä und ragten mit ihren Wurzelspitzen bis in den unberührten Löst c hinein.
Aber das Kastellfundament, das 2,4 in nördlich des Nordrandes des Profils Abb. 5
ansängt, und die beiden Befestigungsgräben in der Schlohplatzstraste ist im einzelnen der
Bericht Germania a.a.O. 40 und 42 mit Tasel 14 zu vergleichen. An dieser Stelle sei nur
angeführt, was für die Topographie von Belang ist. Die Llnterkante des Fundaments war
nur 0,80—0,85 in unter dem Strassenniveau. Erhalten war nur die Fundamentgrube; die
Steine waren vollständig herausgerissen. Unmittelbar nördlich des Fundaments waren
noch deutlich die Spuren der mittelalterlichen Nngrabung des Fundaments zu beobachten.
Die Nngrabung reichte bis zu 0,80 in Tiefe unter das dortige Strassenniveau, also ebenso
ties wie die Fundamentunterkante selbst; sonst waren die Str astenlagen über dem Funda-
ment und in dessen Nähe nur 0,25 m tief. Einzig über den Kastellgraben wurden die Stra-
ssenlagen bis zu 0,70 m stark, blieben also immer noch reichlich dünn im Bergleich zu den
entsprechenden Lagen in der Kettengasse und Nadbrunnenstraste.
II. Die Ergebnisse.
Die genauen Aufnahmen der drei soeben beschriebenen Prosilgrübern erlauben
in Verbindung mit einer Reihe von weiteren, gelegentlich anderweitiger Arbeiten
gemachter und daher weniger genauer Beobachtungen, die unten fallweise erwähnt
werden, die geschichtliche Ortskunde des Münfterbergs weitgehend zu klären. Die
Resultate seien in geschichtlicher Reihenfolge besprochen.
Bereits bei Behandlung der Senke in der Radbrunnenstrahe (oben S. 100) wurde
die auf kürzeste Strecken nachweisbare austerordentliche Zerklüftung des vulkanischen
Felsens erwähnt. Im ganzen lieh sich beobachten, dah der Fels längs der Süd-
und Westseite des Münfterbergs höher an die Oberfläche emporreicht und die Löh-
decke weniger mächtig ist als längs der Nord- und Oftseite, ganz unabhängig von
den örtlichen Niveauschwankungen. Längs der Westseite ist der Fels oberhalb der
2 rn-E>renze unter dem jeweiligen Niveau nachzuweisen (vgl. lfd. Abb. 1) in der
Tullagasse etwa von der Mitte zwischen der Radbrunnenstrahe und der Kettengasse
an westwärts und in der Kettengasse von der Ecke Tullagasse an aus 17 irr nordwärts;
ferner nur wenig tiefer als 2 m ebenda im Bereich der spätrömischen Festungs-
gräben (s. Abb. 2); wieder oberhalb der 2 ra-Grenze in der Pforrgasse von etwa
10 in östlich der Kreuzung mit der Kettengasse an westwärts bis Ecke Klostergasse"
und in der Klostergasse aus ca. 7 in von der Ecke Pforrgasse an nordwärts. Weiter
nach Norden wird die Löhdecke in der Klostergasse stärker und kommt der Fels
oberhalb der 2 in-Grenze nicht mehr zum Vorschein, obwohl die Klostergasse nach
Norden ziemlich stark fällt. Längs der Ostseite des Münfterbergs wurde der Fels
oberhalb der 2 in-Grenze einwandfrei überhaupt nicht nachgewiesen; Verwitte-
rungsschutt des Felsens trat aus in der Pforrgasse zwischen Radbrunnenstrahe und
Schlohplatzstraße und bestimmt der Fels in der Kreuzung Pforrgasse—Radbrunnen-
strahe (s. o. S. 100). In der Schlohplatzstrahe kam der Fels an zwei rd. 3,00 m und
4,00 in tiefen Stellen nicht zutage. Die dünne Bedeckung mit Löh längs der Süd-
und Westseite des Münfterbergs wird ebenso zu erklären sein wie der entsprechende
Befund im Kaiserstuhl: Die südwestlichen, Regen bringenden Winde der Ober-
rheinebene bewirkten, dah der Löh längs der Süd- und Westseite des Münfterbergs
und des Kaiserstuhls rascher abgeschwemmt wurde als längs der im Regenschatten
liegenden Nord- und Ostseite".
" F. Ed. Koby, Verhandl. d. Natursorsch. Ges. Basel 49, 1938, 144 f. (Hinweis von
R. Lais).
" Westliche Parallelstraste der Kettengasse, von der Pforrgasse an nordwärts.
" Vgl. R. Lais, in: Der Kaiserstnhl. Ant. d. Schriftlg. v. R. Lais herausgeg. v. Bad.
Landesver. f. Naturkde. u. Naturschutz. 1933, 99 f.
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(Berner Jura). Dort folgten die Baumwurzeln einer feuchten lehmigen Schicht 25 in tief
in die Höhle hinein". Ähnlich folgten in Breifach die Baumwurzeln der humosen und in-
folgedessen feuchten und zahlreiche Nährstoffe enthaltenden urnenfelderzeitlichen Kultur-
schicht ä und ragten mit ihren Wurzelspitzen bis in den unberührten Löst c hinein.
Aber das Kastellfundament, das 2,4 in nördlich des Nordrandes des Profils Abb. 5
ansängt, und die beiden Befestigungsgräben in der Schlohplatzstraste ist im einzelnen der
Bericht Germania a.a.O. 40 und 42 mit Tasel 14 zu vergleichen. An dieser Stelle sei nur
angeführt, was für die Topographie von Belang ist. Die Llnterkante des Fundaments war
nur 0,80—0,85 in unter dem Strassenniveau. Erhalten war nur die Fundamentgrube; die
Steine waren vollständig herausgerissen. Unmittelbar nördlich des Fundaments waren
noch deutlich die Spuren der mittelalterlichen Nngrabung des Fundaments zu beobachten.
Die Nngrabung reichte bis zu 0,80 in Tiefe unter das dortige Strassenniveau, also ebenso
ties wie die Fundamentunterkante selbst; sonst waren die Str astenlagen über dem Funda-
ment und in dessen Nähe nur 0,25 m tief. Einzig über den Kastellgraben wurden die Stra-
ssenlagen bis zu 0,70 m stark, blieben also immer noch reichlich dünn im Bergleich zu den
entsprechenden Lagen in der Kettengasse und Nadbrunnenstraste.
II. Die Ergebnisse.
Die genauen Aufnahmen der drei soeben beschriebenen Prosilgrübern erlauben
in Verbindung mit einer Reihe von weiteren, gelegentlich anderweitiger Arbeiten
gemachter und daher weniger genauer Beobachtungen, die unten fallweise erwähnt
werden, die geschichtliche Ortskunde des Münfterbergs weitgehend zu klären. Die
Resultate seien in geschichtlicher Reihenfolge besprochen.
Bereits bei Behandlung der Senke in der Radbrunnenstrahe (oben S. 100) wurde
die auf kürzeste Strecken nachweisbare austerordentliche Zerklüftung des vulkanischen
Felsens erwähnt. Im ganzen lieh sich beobachten, dah der Fels längs der Süd-
und Westseite des Münfterbergs höher an die Oberfläche emporreicht und die Löh-
decke weniger mächtig ist als längs der Nord- und Oftseite, ganz unabhängig von
den örtlichen Niveauschwankungen. Längs der Westseite ist der Fels oberhalb der
2 rn-E>renze unter dem jeweiligen Niveau nachzuweisen (vgl. lfd. Abb. 1) in der
Tullagasse etwa von der Mitte zwischen der Radbrunnenstrahe und der Kettengasse
an westwärts und in der Kettengasse von der Ecke Tullagasse an aus 17 irr nordwärts;
ferner nur wenig tiefer als 2 m ebenda im Bereich der spätrömischen Festungs-
gräben (s. Abb. 2); wieder oberhalb der 2 ra-Grenze in der Pforrgasse von etwa
10 in östlich der Kreuzung mit der Kettengasse an westwärts bis Ecke Klostergasse"
und in der Klostergasse aus ca. 7 in von der Ecke Pforrgasse an nordwärts. Weiter
nach Norden wird die Löhdecke in der Klostergasse stärker und kommt der Fels
oberhalb der 2 in-Grenze nicht mehr zum Vorschein, obwohl die Klostergasse nach
Norden ziemlich stark fällt. Längs der Ostseite des Münfterbergs wurde der Fels
oberhalb der 2 in-Grenze einwandfrei überhaupt nicht nachgewiesen; Verwitte-
rungsschutt des Felsens trat aus in der Pforrgasse zwischen Radbrunnenstrahe und
Schlohplatzstraße und bestimmt der Fels in der Kreuzung Pforrgasse—Radbrunnen-
strahe (s. o. S. 100). In der Schlohplatzstrahe kam der Fels an zwei rd. 3,00 m und
4,00 in tiefen Stellen nicht zutage. Die dünne Bedeckung mit Löh längs der Süd-
und Westseite des Münfterbergs wird ebenso zu erklären sein wie der entsprechende
Befund im Kaiserstuhl: Die südwestlichen, Regen bringenden Winde der Ober-
rheinebene bewirkten, dah der Löh längs der Süd- und Westseite des Münfterbergs
und des Kaiserstuhls rascher abgeschwemmt wurde als längs der im Regenschatten
liegenden Nord- und Ostseite".
" F. Ed. Koby, Verhandl. d. Natursorsch. Ges. Basel 49, 1938, 144 f. (Hinweis von
R. Lais).
" Westliche Parallelstraste der Kettengasse, von der Pforrgasse an nordwärts.
" Vgl. R. Lais, in: Der Kaiserstnhl. Ant. d. Schriftlg. v. R. Lais herausgeg. v. Bad.
Landesver. f. Naturkde. u. Naturschutz. 1933, 99 f.