72
WILLY ANDREAS ZWEI GEDICHTE
TERZINEN
Wie die erlauchten Degen der Legenden
nach der verwunschenen Prinzessin suchen,
so gürten wir die bloßen, jungen Lenden
und ziehen, von dem Duft des Wunderbaren
beklemmt, durch holde Dämmerung greiser Buchen,
den Tau der herben Frühe in den Haaren.
In trunkenen Fernen wähnen wir das Leben,
weil wir, so nahe noch den Kinderjahren,
vor nie geschauten Dingen süß erbeben.
Wir Blinden sehen nicht, wie in den Zweigen
gedämpfte Lichter ein Geheimnis weben.
Stumm sind wir gegen das beredte Schweigen
des Zauberwalds. Wir fühlen nicht, wenn Blüten
zum Kuß sich unsern heißen Lippen neigen,
und seufzen einsam, wenn wir lang uns mühten
ob toter Tage, die umsonst verglühten.
WILLY ANDREAS ZWEI GEDICHTE
TERZINEN
Wie die erlauchten Degen der Legenden
nach der verwunschenen Prinzessin suchen,
so gürten wir die bloßen, jungen Lenden
und ziehen, von dem Duft des Wunderbaren
beklemmt, durch holde Dämmerung greiser Buchen,
den Tau der herben Frühe in den Haaren.
In trunkenen Fernen wähnen wir das Leben,
weil wir, so nahe noch den Kinderjahren,
vor nie geschauten Dingen süß erbeben.
Wir Blinden sehen nicht, wie in den Zweigen
gedämpfte Lichter ein Geheimnis weben.
Stumm sind wir gegen das beredte Schweigen
des Zauberwalds. Wir fühlen nicht, wenn Blüten
zum Kuß sich unsern heißen Lippen neigen,
und seufzen einsam, wenn wir lang uns mühten
ob toter Tage, die umsonst verglühten.