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https://doi.org/10.11588/diglit.7769#0009
achdem die in den letzten Jahren aufgedeckten Wandbilder der Oberzelle auf Reichenau von allen berufenen
Beurteilern in ihrer hohen Bedeutung für die allgemeine wie insbesondere für unsere heimatliche Kunstgeschichte
erkannt worden sind, will die vorliegende Publication zunächst grössere Kreise sowol der Fachgenossen als der
Freunde von Kunst und Alterthum mit diesem kostbaren Denkmale der Vergangenheit bekannt machen; ander-
seits aber soviel an uns liegt, zugleich dafür Sorge tragen, dass dies Werk wenigstens in einer Nachbildung
der Zukunft auch dann erhalten bleibe, wenn das Original einem langsam aber unaufhaltsam fortschreitenden
Zerstörungsprocesse verfallen sein wird. Wenn, wie wir zu hoffen wagen, diese Wiedergabe als eine würdige und ihrem
Zweck entsprechende befunden werden sollte, so gebührt der Dank dafür in erster Linie dem warmen Interesse, welches
unsere durchlauchtigsten und gnädigsten Gebieter, Ihre Königlichen Hoheiten Grossherzog Friedrich und Grossherzogin Luise von
Baden der Aufdeckung und Veröffentlichung der Oberzeller Wandmalereien zugewandt. Die Grossherzogliche Regierung hat das Ver-
ständniss und Wohlwollen, auf welches bei ihr alle idealen Bestrebungen in unserm Lande zu rechnen gewohnt sind, auch bei dieser
Gelegenheit an Tag gelegt, indem der Präsident des Grossherzoglichen Ministeriums für Justiz, Kultus und Unterricht, Herr Nokk,
die Herstellung einer entsprechenden Illustration durch Gewährung der erforderlichen Mittel in liberalster Weise ermöglichte.
Die Aufnahmen an Ort und Stelle fanden durch den erzbischöflichen Bauinspector, Herrn F. Bjer, in Verbindung mit dem
jetzigen Verwalter der Bauinspection Mosbach, Herrn Mayer, in wochenlanger, mühsamer Arbeit im Sommer 1880 und 1882 statt. Es
wurden sämmtliche Wandbilder gepaust, diese Pausen photographisch reducirt und diese reducirten Gopieen, nach nochmaliger sorg-
fältiger Collation mit den Originalien, durch Ueberdruck reproducirt. Wir haben diese Art der Vervielfältigung gewählt, um unserer
Publication eine möglichst hohe Gewähr der Zuverlässigkeit durch Beseitigung subjectiver Einflüsse Seitens des copierenden Künstlers
zu geben. Ich halte es für meine Pflicht zu erklären, dass, wenn diese Ausgabe unserer Bilder einiges Verdienst zu beanspruchen
hat, der weitaus grössere Antheil an demselben der selbstlosen und begeisterten Hingabc des Herrn Bjer gesichert bleibt. Ist im
Texte der Aufdeckung der Wandgemälde durch den damaligen Pfarrverweser Herrn Feederle auch gedacht, so sei doch hier nicht
verschwiegen, wie uns bei unserer Arbeit die Gefälligkeit und die rege Theilnahme dieses würdigen Priesters auf Schritt und Tritt
unterstützt hat.
Die S. Georgskirche in Oberzell bedarf einer umfassenden Restauration, welcbe vor allem die Beseitigung der ihr und damit
unsern Wandbildern den Untergang drohenden Schäden ins Auge zu fassen hat. Ich habe, um zu diesem löblichen Zwecke ein
Scherflein beizutragen, mit Genehmigung des Herrn Ministerialpräsidenten Nokk die Bestimmung getroffen, dass der Beinertrag aus
dem Verkauf der der Herder'schen Verlagshandlung in Commission übergebenen Exemplare der Erhaltung und Herstellung des
Monumentes zugewendet werde.
Freiburg L Br., im December 1883.
F. X. KRAUS.
Beurteilern in ihrer hohen Bedeutung für die allgemeine wie insbesondere für unsere heimatliche Kunstgeschichte
erkannt worden sind, will die vorliegende Publication zunächst grössere Kreise sowol der Fachgenossen als der
Freunde von Kunst und Alterthum mit diesem kostbaren Denkmale der Vergangenheit bekannt machen; ander-
seits aber soviel an uns liegt, zugleich dafür Sorge tragen, dass dies Werk wenigstens in einer Nachbildung
der Zukunft auch dann erhalten bleibe, wenn das Original einem langsam aber unaufhaltsam fortschreitenden
Zerstörungsprocesse verfallen sein wird. Wenn, wie wir zu hoffen wagen, diese Wiedergabe als eine würdige und ihrem
Zweck entsprechende befunden werden sollte, so gebührt der Dank dafür in erster Linie dem warmen Interesse, welches
unsere durchlauchtigsten und gnädigsten Gebieter, Ihre Königlichen Hoheiten Grossherzog Friedrich und Grossherzogin Luise von
Baden der Aufdeckung und Veröffentlichung der Oberzeller Wandmalereien zugewandt. Die Grossherzogliche Regierung hat das Ver-
ständniss und Wohlwollen, auf welches bei ihr alle idealen Bestrebungen in unserm Lande zu rechnen gewohnt sind, auch bei dieser
Gelegenheit an Tag gelegt, indem der Präsident des Grossherzoglichen Ministeriums für Justiz, Kultus und Unterricht, Herr Nokk,
die Herstellung einer entsprechenden Illustration durch Gewährung der erforderlichen Mittel in liberalster Weise ermöglichte.
Die Aufnahmen an Ort und Stelle fanden durch den erzbischöflichen Bauinspector, Herrn F. Bjer, in Verbindung mit dem
jetzigen Verwalter der Bauinspection Mosbach, Herrn Mayer, in wochenlanger, mühsamer Arbeit im Sommer 1880 und 1882 statt. Es
wurden sämmtliche Wandbilder gepaust, diese Pausen photographisch reducirt und diese reducirten Gopieen, nach nochmaliger sorg-
fältiger Collation mit den Originalien, durch Ueberdruck reproducirt. Wir haben diese Art der Vervielfältigung gewählt, um unserer
Publication eine möglichst hohe Gewähr der Zuverlässigkeit durch Beseitigung subjectiver Einflüsse Seitens des copierenden Künstlers
zu geben. Ich halte es für meine Pflicht zu erklären, dass, wenn diese Ausgabe unserer Bilder einiges Verdienst zu beanspruchen
hat, der weitaus grössere Antheil an demselben der selbstlosen und begeisterten Hingabc des Herrn Bjer gesichert bleibt. Ist im
Texte der Aufdeckung der Wandgemälde durch den damaligen Pfarrverweser Herrn Feederle auch gedacht, so sei doch hier nicht
verschwiegen, wie uns bei unserer Arbeit die Gefälligkeit und die rege Theilnahme dieses würdigen Priesters auf Schritt und Tritt
unterstützt hat.
Die S. Georgskirche in Oberzell bedarf einer umfassenden Restauration, welcbe vor allem die Beseitigung der ihr und damit
unsern Wandbildern den Untergang drohenden Schäden ins Auge zu fassen hat. Ich habe, um zu diesem löblichen Zwecke ein
Scherflein beizutragen, mit Genehmigung des Herrn Ministerialpräsidenten Nokk die Bestimmung getroffen, dass der Beinertrag aus
dem Verkauf der der Herder'schen Verlagshandlung in Commission übergebenen Exemplare der Erhaltung und Herstellung des
Monumentes zugewendet werde.
Freiburg L Br., im December 1883.
F. X. KRAUS.