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Baldaeus, Philippus
Wahrhaftige Ausführliche Beschreibung Der Berühmten Ost-Jndischen Kusten Malabar Und Coromandel, Als auch der Jnsel Zeylon ...: Samt dero angräntzenden und untergehörigen Reichen, Fürstentühmen ... ; Durchgehends verzieret mit neuen Landtkahrten und Abbildungen der vornehmsten Städte, Festungen, Trachten, thiere, Früchte, [et]c. so in India selbst nach dem Leben gezeichnet ... — Amsterdam, 1672 [VD17 39:135493U]

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https://doi.org/10.11588/diglit.9795#0610

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Ost-Indischen Heyden.

der Welt/ und zwar das surnehmste.
pyrNsZoras hat insonderheit angemerket
die Zahl der vier Elementen/so baß
daherbekant ist der Spruch: ^2-
, o-MSkX-l^E.
Das ist.-die Zahl von vieren / in denE-
lementm/hat alles zufaminengebun-
den / in den Jahreszeiten/ und Zeiten der
Menschen; darum ward auch die vieri-
geAayl genant , ein
Brunnquell der ewigen Natur. Doch
gnugvon diesem/ wirschreiten numehr
zu einer andern Materie.
Das xin. Capitel.
Handel! von denEngelu/ihrerSchopfung/
Wesen/ Verrichtungen / und unterschied-
lichen Ordnungen.
Aß Engel und Teufel/ gute
und böseGeisterseyn/ wird bei-
den Christen ungezweifelt ge-


glaubet und gclehret; wiewol (leider) et-
liche BasiartThrisien/ als auch Ju-
den/ solches laugnen wollen/ und vorzei-
ten gelaugnet haben nicht allein die
Sadducäer^a.iz-8. sondern unter
den Heyden vemocritus und etliche
^criparelici. Wir wollen dann erstlich
handeln von den Engeln / und hernach
von den Teufeln/ bann diese sind nicht
erschaffen / wie drunten soll angezeiget
wcrden/sondern aus ihrem erstenStand
verfallen. Die kcrixmecici nanten die
Engel Intcllizcntias, Mb die kdiloso-
pvi ins gemein vLmones. ^riüoceles
inachtediest ilireiiiZenlias zuBewegern
desHimmels-k/tkaZoras hat am ersten
unter den Heyden gelehret / daß En-
gel wären/ Wie aus 8implicio
zu sthen / VoNius Ä. I. 7Ä/. r. 6.
und haben nachgehends meist alle ande-
re Heyden des pyrkazorse Meynnng
gefolget. Aldteweil bann auch dicseHey-
den in dem Wahn stehen/ daß beybes
Teufil und Engel von Menschen feyn
erzeuget worden / fo müssen wir diefe
Meynung als unwahrhaftig nicht al-
lein widerlegen / sondern auch unterfu-
chm/fürerst / wie die Heyden zur
L'Ä'""? Erkentnüß der Engel gekommen/
und dann / Vb man die Ecfchaf
fung der Engel / und zu welcher

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Zeit sie erschaffen/ auch aus GVc
tes Wort erweisen kan. Der Hoch-
gelehrte VoKus vermeynet/ baß biefe
Lehre sty , vonsHanb
zu Hand von den Vätern aufbie Kin-
der und Nachkomen überliefert/ alsthon
von den Zeiten Noah an / und seiner
Kinder / als welche ungezweiftlt geglau-
bet daß gewisse Geister wären/dieGOtt
dem HErm ohn unterlas zu Dienste
stehen/ und daß also folgcnbs iedwe-
des Volk und Nation von ihren ersten
Fortpffanhem diese Lehre empfangen
und darob gehalten; alfo haben diefelbi-
ge von Loth überkommen die Ammo
uiter und Moabiter/dann ihn führten
dieEngel aus Sodom/6cn. 19:16.
Die Issaelitcn von Agar / 6en 11:17.
und ist diests unter den Moabitern
mehr und lnehr bestätigt zur Zett Ba
lak und Bileam ^'um.n r n. Und so
viel von dein Erkentnüß der Engel un-
ter dm Heyden/ welche durch GOttes
gerechte Straft ostermahls die Begeg-
nung der bösen Engel und Geister sind
gewahr worden/ inmaßen man nicht al-
lein aus GOttes Wort sehen kan/ t-ev.
17:7. LÜ. Z4:14. und iz: 11. sondern da
lehret uns auch die Erfahrung / daß wo
die gröste Blindheit ist in der Erkentnüß
GOttes / da ist des Teufels Reich ain
stärksten/ alsin Lkw», da er angebehtet
wird / wie auch bey andern Heyden/
selbst bey den unwiffensten Norder-
Völkern/ Lappen und Finnen/ wo-
von hernach rnit mehren soll gemeldet
werden; ans welchem allen dann über-
flüßig erhellet/ daß die Heyden einig
Erkentnüßvon denEngcln von langer
Zeit her müssen gehabt haben; und ob
solches gleich nicht wäre / so hätten doch
die Heyden aus dem Liecht der Natur
wolwissen und abnehmen können/ daß
Engel seyn müssen/ ans Anmerkung
der Seelen/als geistlichen Natur/ und
demWestn oder Aufenthalt der Seelen
außer der Verbindung mit dem Leibe.
Die zweyte Frage ist nun / Vb man o»
auch die Erschaffung der Engel
aus dem Buch der Schöpfung
wo! erweisen könne: dann sonst aus
heiliger Schrift ist diests lelchtlich zu
tuhn/ alskki-104:4. Loioff. i:i6. re.
alwo beydes sichtbare und unsichtbare
Dinge
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