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Baldaeus, Philippus
Wahrhaftige Ausführliche Beschreibung Der Berühmten Ost-Jndischen Kusten Malabar Und Coromandel, Als auch der Jnsel Zeylon ...: Samt dero angräntzenden und untergehörigen Reichen, Fürstentühmen ... ; Durchgehends verzieret mit neuen Landtkahrten und Abbildungen der vornehmsten Städte, Festungen, Trachten, thiere, Früchte, [et]c. so in India selbst nach dem Leben gezeichnet ... — Amsterdam, 1672 [VD17 39:135493U]

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https://doi.org/10.11588/diglit.9795#0490

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Ost-Indischm Heyden.

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noch der HeydnWe kiaro (nach^mo-
bii Zeugnüß l. V. F-E) die Über-
schwemmungen und Verbrennungen
der Welt für Säuberungen NesErdbo-
dems konte halten und ansehen.
Paulus soll hieraufsür uns antwor-
ten - Ist GOtc ungerecht/ als er
Zorn erzeiget/ ich rede menschlicher
weise / das sey ferne: wie solle er
sonst die Welt richten? eyrMus ft.
get sehr wol/ daß GOtt mit dm Men-
schen handele gleich als die Wund-ärtzte/
welche die faulen ungesunden Theile
wcgschneiden und abftgen / damit der
gantze Leib möge erhalten und zur Ge-
sundheit gebracht werden.
Es ist Anmcrkcns wehrt/ wann un-
ter diesem Volk ein Aönig stirbet/ so
binden sie ihm Hände und Füße/ dar-
nach kommen etliche Kriegsknechte / und
drohen ihm mit Stecken / in Meynung/
daß durch die Unehre / die ihm damit an-
getahn wird/ seine Sünden vergeben
werden / die er begangen hat in Züchti-
gung seiner Untertahnen/ ob sie gleich
böse md arggewesen.
^uFuüinu; spricht sehr wol: Veu8
malum c^uoci non ipli Oeo malum
eli, icrl Ü8 in c^uo8 vinäicar: namquoä
36 Oeum arnnet , bonum iacic,
omne jutium bonum eli, öc ju6:2 illi eO:
vincliÄZ. Dann die Straft der Sün-
den ist ein Beweis der Gerechtigkeit
GOttes/ welche voWtrnnlich gut ist.
Der Spruch^no8 g: 6. wird von
§nlHno verstanden von dem Übel der
Tkraft: LU enim duplex malum, u-
num c^uod bomo fäcit,2lcerum quoä p3-
tirur, im komo (proviöentia Oei cunL^a
moöcmnre)fLcit c^uocl vuk , Lcpatitur
c^uoci non vuit.
get fthr wol : tzuoä ii qui8 Larer fümi-
Iia8, Überi8 sui8 L scr vo interfe<Ui8, uxore
occilo, incensaciomo/uppücium L lervo
acerrimum Lumpserir, urrum c!emen8 A
mi5ericor8, an inbum2nu8 6c crudelM-
mu8 eUe , viäeamr nonne cju8moäi
fLcinoribu8 j§no5cere poriu8 ekcrude-
Umri8c;u2m pjemti8? Bishreher haben
wir geredet von ixom, seinem Anfang /
Beschaffenheit/ Streit/ und zwölfjahri
gen Busfahrt/nun schreiten wir weiters
zu seinen Kindern.

Das v. Capitel.
Ixorus Kinder. Gebührt und Beschaffenheit
dZuenavadv. Ursprung des 8ura. tzüL-
navaözr verschnitten. Streit zwischen lhm
nnd^uperbennra. Sein Wohnplatz und
Fräßigkeit. Todtenfest der Eisbären.
-i-xom werden vier Kinder,zugsschrie-
I ben/dreyGohneunderneLoch-
ter/ allesamt sehr schön / und eincin
solchen Vater und Gotte gemäs / der er-
ste hat die Gestalt eines Äefanten/ tzue-
nrvsäy genahmet/ der ander siehet na-
türlich wie ein Aff/ der dritte hat sechs
Angesichter und zwölfHände/ die vierd-
te Zucht von ixorg ist seine Tochter / eine
Prinzessin« so weißbraun wie eine Koh-
le/ mit einem Sau-gebiß gezicret. Wir
wollen zuerst voncHenzvach- sprechen/
als dem erstgebohrnen/der zweyte heißet
Lgzsou wb«7>,der dritte LucxiHusbsäy«
Qvprca tzucnsvaäy ist dem lxorg geboh-
renvon seiner Gemahlinn ksrametceri,
in dem Wald pirgzu; dis Kind hat ein
Haupt und Angesicht wie ein Elefant/ Z-k"
der übrige Leib aber ist gleich einem
Menschen; seine Gebührt geschach auf
dieseweise: Alsixorssnach abgelegter
seiner Buße) in c^isjz stmWesen hatte/
begab sichs/ daß seine Fran kargmesceri
ihre Augen wandte nach dem Wall»
kir->M, MH sähe alda / wie die Thiere
eins mit dem andern spielten / und unter
andern ein Eleftnt mit seinem Weib-
lein/ sie rief demnach ixo», und ersuchte
ihn/daß er mit ihr hinaus in den Wald
wolle spielen gehen, ixors ließ ihm sol-
ches gefallen/ und gingen sie zusammen
hinaus in den Wald / woselbst als sie in
Elefanten verändert worden / ging er
und aß von einer besondern grühnen
Frucht / wovon er truncken ward / Md
als toll und rasend dieBäume umwarf,
p-tt metceri wie sie auch davon gegessen/
ward gleich wie ihr Mann/ sie machte
ein gros Gcfchrey und merklich Geläut/
wie die Eleftnten tuhn / sie zerbrach init
ihren Zähnen und Rüssel alles was ihr
vorkam/ warf Sand und Staub auf
ihren Leib/ nach ahrt der Elefanten/ und
nach langem Herumlauffen durch den
Wald / gerieten sie aneinander / das
Weiblein ward von Stunde an aufsel-
biger Stelle schwanger/ md bracht ein
Kind
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