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Baldaeus, Philippus
Wahrhaftige Ausführliche Beschreibung Der Berühmten Ost-Jndischen Kusten Malabar Und Coromandel, Als auch der Jnsel Zeylon ...: Samt dero angräntzenden und untergehörigen Reichen, Fürstentühmen ... ; Durchgehends verzieret mit neuen Landtkahrten und Abbildungen der vornehmsten Städte, Festungen, Trachten, thiere, Früchte, [et]c. so in India selbst nach dem Leben gezeichnet ... — Amsterdam, 1672 [VD17 39:135493U]

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https://doi.org/10.11588/diglit.9795#0637

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594
krischen Juden gleich/ die sich rein dün-
ket/ und doch von ihrem Koht nicht ge-
wajchmist. ?rov.zo:i^ Bester wäre
es/ daß sie gedächten/ daß den Unreinen
alles unrein ist / »ebi . 10:22. Lir.iri^.
und daß die Seele / ehe sie kan rein ge-
schähet werden für GOtt/ durch Ie-
sum Christum von den todken
Werken muß gereiniget seyn. «eb
9.-4. Und zwar eben also verhielt sichs
auch mit den Juden / daß da siemeyn-
ten/ wie sie durch die leiblichen Opfer sich
reinigten und heiligten / wurden sie im
gegentheil durch dieselben nur vielmehr
verunreiniget/ und bey GOtt für unrein
tEäktt/ Treck. ro: 26. I^oc eK ciocu-
rncnrum, c^uo prL'iuckcakätur omni -L«.-
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6c!e8 coröis ve1 jukiria )e5u Okriki 6ne
Hua peccatum omnia foeäans non toIK-
tur. 2: i z. Itt
derRechtfährtigung desFleisches/
wird durch äußerliches Waschen
und Opfer das Gewißen nicht ge-
reiniget von den todten Werken/
und konten solche auch niemand
vollkomen machen / die täglich da-
mit vmgingen/danohn den Glau-
ben undGerechtigkeitIesuLhristi
ist keine Vergebung der Sünden/
noch einig gutwerk/ob es auch für
Menschen Augen noch so schein
bar seyn mag. Die Heyden merken
auch hierin nicht ihr eigenes Widerfpre-
chenstanso einEdler nicht mag anrühren
einen unedlen noch das seine/oder er wird
unrein/so muß te folgen/daß entweder die
geringen Geschlechte gantz unrein seyn/
und sich keiner Vergebung zu getrösten
haben/oder daß rein und unrein/als hoch
und niedrig sich in einemTank waschen
(wie dannoch geschehen muß /wiewol sie
deswegen einen Unterscheid machen zwi-
schen kleinen und großenTanken/die
letztem gestaten sie den geringen des
Volks / gleich auch See und Flüste/nicht
aber die ersten) einander keine Unreinig-
keit zubringen/ so daß der edle und un-
edle/ einander anrührende/ sich nicht ver-

Abgötterey der

unreinigen/ und der Schweiß oder Un-
rahtvon dem Leibe des edlen so wol als
des unedlen wird den Tank nicht rein
sondern unrein machen / über das/ das
Wasser so sie in den Mund nehmen und
wieder in den Tank aussprützen/ das
Oehl damit sie den Kopfbestreichen Md
schmieren/ soll das den Tank auch nicht
unrein machen? alleinbiest Leute fölten
uns wol weis wollen machen / daß
Roßäpfel (last es bey ihnen von Kühen
styn) Feigen wären.
Das xvn. Capitel.
Von der heiligen Asche damit die Heiden
sich bestreichcn.Ihre umerschiedlicheLeste.
Ehr viel und gros halten die In-
dianischen Heyden auf die
Asche von Kuhmist gemacht/


woinit sie sich alle tage des Morgens be-
streichen vor der Stirn/ auf der Brust
und Schultern. Und an dm Königlichen
Höftn ist ein gewißer Mann/ der des
Morgens sehr ftüh diese heilige Asche
in einem Feigenblat auf dem offenen
Platz umher ausleget/ die dann ein we-
nig angefruchtet ist / damit ein jeder da-
von nehmen und sich bestreichen möge.
Von dieser Aschen wird auch alle Mor-
gen dem Götzen geopfert. Die jozues
haben gemeiniglich einen gantzen Sack
voll diefer Aschen bey sich / welche sie den
Gottesdienstigen Leuten austheilen / die
ihnen gern Almofen geben / und gehm sie
selbst stäts mit Asche beschmieret über
das Gesicht und gantzen Leib/ und ie
mehr sie sich bestrichen haben / ie heiliger
sie gehalten werden/ gestalt auch selbst
ihr oberster Gott i xo» aufgleiche weist
gezieret ist. Die Urfach nun/ warum
diefe Asche so hoch und heilig gehalten AUL«,
wird / ist diese: Wir haben im ersten
Theil Eap. 2.. erzählet / wie ixors oder
tzmven aufsich genommen hatte/ dm
tzuiveiinZs zu verwahren/ die Asche nun/
so sich in der Schale umher anfetzte / da-
mit heiligte sich i xoi s, st daß er unsterb-
lichward; dieses alses ViNnum wüste
und begierig war daran mit theilhastig
zu seyn/ und mit solchem großen Schatz
auch die Menschen zu beschcncken/ wor-
über er zum Schutzherrn und Regierer
bestellet war/ st nahm er eine Luh/
und
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