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Baldaeus, Philippus
Wahrhaftige Ausführliche Beschreibung Der Berühmten Ost-Jndischen Kusten Malabar Und Coromandel, Als auch der Jnsel Zeylon ...: Samt dero angräntzenden und untergehörigen Reichen, Fürstentühmen ... ; Durchgehends verzieret mit neuen Landtkahrten und Abbildungen der vornehmsten Städte, Festungen, Trachten, thiere, Früchte, [et]c. so in India selbst nach dem Leben gezeichnet ... — Amsterdam, 1672 [VD17 39:135493U]

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https://doi.org/10.11588/diglit.9795#0636

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Ost Indischen Heyden.

aufdie lincke/ schließen sie fest zusammen
und sprechen/ Laß da ein Ende der
Welt seyu; indem sie ihnen ein- und
fürbilden/ daß die letzte Zeit gekommen
sty/ da alle Dinge ein Ende sollen mh-
men/und ixorcira sich in ein Ey verän-
dern (wovon droben im -. Theil/
Tap.L gehandelt) in welchen Gedan-
ken dann / nachdem sie eine weile ein-
gehalten / ihnen einbildend zugleich / daß
ihre aufeinander geschlossene Hände ein
Ey seyn / so heben sie die rechte Hand auf
und sagen/ Himmel und Erden ha-
ben sich voneinander geschieden/
bilden ihnen also ein / daß bis Ey sich ge-
ösnet habe/ und sey der unterste Theil
die Erde / und der oberste der Himmel/
schreiben demnach mit dein strdersten
Finger der rechten Hand in dieAsche so
sie in der lincken Hand halten / diese zwo
Sylben/ j a rr, welches den Streit be-
deuten soll/ den das Feur und die Luft in
dein Ey miteinander gehabt haben;
wann solches geschehen / so greifst« sie
mit ihren Händen / ein wenig unter den
Nabel/ aufden Hals des Magens/oben
aufdie Brust/ an die Stirn / aufden
Kopf / und obm aufden Schedel/ föl-
gends dan auch aufdie unterste Glieder /
mgleichen berühren sie mit den förder-
stcn Fingern die Augen/Füße/Ohren
und Fersen/ und reichen ihre beyde Hän-
de herfür als ob sie etwas weggäben/
wie sie dann sagen/ daß man zur rechten
und lincken Hand einen Geist neben sich
habe/ eben also tuhn sie auch (sichnach
und nach herumwendend)gegen den acht
Hütern der Welt/ worauf nachdem sie
ihre Hände als leer dargezeiget/fo falben
und bestreichen sie sich mit der vorbesag-
ten Asche/und zwar mit drey Fingern
der rechten Hand / als zu Ehren
ms, Vilwuw undixor», nähmlichauf
der Stirn/Schultern und Brust/ und
also werden und sind sie dann rein und
sauber von ihren Sünden; und als
mansiefraget/ warum sie so viel Wa-
schens und Ceremonien gebrauchen / die
bey andernHeyden nicht stat haben; so
antworten sie / daß zweyerley Gesetz sey
GOtt zu dienen/das eine csrms.das an-
der nurn--, deren eins bestehe in innerli-
cher Betrachtung von GOtt und Gött-
lichen Sachen/ das ander aber in äußer-

5^
liehen Ceremonien/ und daß parexikr-
ma, als er das Meer entweichen machte
von dem Malabarischen Lande / wel-
ches ihnen vorhin zu nahe kam/ den Ein-
wohnern dessen Landstrichs absonder-
lich befohlen / daß sie das Gesetz Lärms
halten sollen / daher auch
, das Land Larma / genant
wird.
Zu verwundern ist cs/ daß diese Leute
nicht können sehen/ da sie stlbst sagen / WW"'
daß ein beflecktes oder unreines den an-
dem durch anrühren mit verunreinige / s4-"
was wird es dann seyn als ein unreiner
einen reinen Tank oder dessen Master
anrührct/ wird dassclbige rein oder un-
rein bleiben seins von beyden muß wahr
seyn; imfall das erste / so sind ihre vorer-
zählte Gebote falsch: wo aber das an-
der/so ist alle solch Waschen vergeblich
und nichts nütze / stehet man also wie sie
ihnen selbst schändlich widersprechen.
Nun lehret uns der Prophet Haggai
klärlich/daß das gute nicht so leicht und
sest kleben bleibe als wie das böse: dann
ob jemand heilig oder geheiligt
Fletsch trüge in seines Alcides Ge-
ren/ und rührte darnach mit sei-
nem Geren Brodt/ Gemüse/
wein / Vehl oder was für Speist
wäre/ würde es auch heilig s die
Priester antworten und sprachen/
Nein. Hinwieder aber/ so ein un-
reiner von einem berührten Aas
dieser eines anrührete/ würde es
auch unrein l die Priester antwor-
ten und sprachen / Es würde un-
rein. Even also sind dis Volk und
diese Leute sür meinem Angesicht /
spricht der HErr/ und alle ihrer
Hände Werk und was sie opfern
ist unrein / 2.: 11-15. Lsivm.
Ä.;. «/>. 14. §. 7. Ist der Tank
ein Heiligtuhm bey den Heyden / so
muß er ie durch Anrührung von einem
andern/ unrein werben/wie sie bann
auch ins gemein sind: dan es sind stehen-
de Wasterplätze/Teiche oder Weiher/
keine lauffende Bäche oder Ströhme/
und bleiben sie an sich selbst unrein / so
wol nach als vor dem Waschen: danste
sind den Säuen gleich / die sich nach der
Schwemme nur wieder im Koht wal-
tzen/r. ket.2.:ii. EineAhkt/denheuch-
Ffff lerischcn
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