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Becker, Wilhelm Gottlieb; Tauber, Andreas [Hrsg.]; Pursh, Frederick [Hrsg.]; Block, Ludwig Heinrich von [Hrsg.]
Der Plauische Grund Bei Dresden: Mit Hinsicht Auf Naturgeschichte Und Schöne Gartenkunst ; Mit fünf und zwanzig Kupferblättern — Nürnberg, 1799

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https://doi.org/10.11588/diglit.17514#0031

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Eine solche Beschreibung des Grundes, mit eingestreuten Bemerkungen über
die Kunlt eine reizende Gegend noch mehr zu verschönern, und eine bildliche
Darsteilung der interelsanleiten Anssehten in demselben, war der ursprüngliche
Zweck dieser vielleicht nicht zu missbilligenden Unternehmung. Aber nach und
nach schien mir dieses eben so merkwürdige als schöne Thal noch von einer an-
dern Seite, nämlich in Hinsicht auf Naturgeschichte, einer nähern Beleuchtung
werth, deren Verbindung mit jener Schilderung wohl keiner Rechtfertigung be-
dürfte. Ich fasste demnach den Entschluss, beide, so weit es lieh thun liesse,
in einander zu verschmelzen, um das Lehrreiche mit dem Angenehmen zu ver-
binden. Das dichterische Gemälde, was ich ansangs zu liefern gedachte, hätte
lieh nur mit den äusseren Formen, die es bilden, und den gesälligen Beizen,
womit die Natur sie bekleidet hat, beschästiget: nun aber erfcheint darin auch
die innere Organisation des ganzen Bezirks ausgeschlolsen; und eine Darftellung
der Bestand- MalTen delselben kann für den denkenden Naturfreund nicht an-
ders als interelsant seyn. Damit aber nicht blos der Unkundige eine allgemeine
U ebersicht davon erhalte, so ist auch sür den Kenner und den allgemeinen Na-
turgelehrten eine systematische beigesügt worden, die, nebst dem beträchtlichen
Pssanzenregilter und dem wichtigen Verzeichniss der Insekten des Grundes, einen
eigenen Theil ausmacht, der jedem Freunde der Naturgeschichte um so zweck*
mässiger erscheinen muss, da jedes Fach von einem VersafTer bearbeitet worden,
welcher im Stande war, ihm die möglichfte Vollkommenheit zu geben.
Nicht leicht wird eine Gegend von ähnlichem Umfang gefunden werden,
deren mineralogische Befchassenheit so merkwürdig ist, als diefes Thal zeigt,
wenn es von seinem reizenden Gewände entkleidet wird. Mit Recht kann man
es ein Archiv der Natur nennen, worin die wichtiglten Urkunden der gewalt-
samen Revolutionen aufbewahrt find, welche die GewäiTer der Erde verursacht
haben. Man erstaunt, wenn man die Ungeheuern Wirkungen derleiben mit fo
augensehehrlichen und überzeugenden Beweisthümern vor Augen lieht. Der tiese
Grund, den wir nun bewundern, hat feine ganze Geftalt mit allen lieblichen
Krümmungen ihrer fürchterlichen Gewalt zu verdanken, wie die U eberein ftim-
mung des Urgebirges und seine ausgeserrichteten MalTen auf beiden Seiten mit
unwidersprechlicher Gewifsheit darthut. Eine weite Strecke hindurch, vom
Eingang bis zur Pulvermühle gerechnet, haben gewaltige Finthen, feit mehrem
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