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Becker, Wilhelm Gottlieb; Tauber, Andreas [Hrsg.]; Pursh, Frederick [Hrsg.]; Block, Ludwig Heinrich von [Hrsg.]
Der Plauische Grund Bei Dresden: Mit Hinsicht Auf Naturgeschichte Und Schöne Gartenkunst ; Mit fünf und zwanzig Kupferblättern — Nürnberg, 1799

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https://doi.org/10.11588/diglit.17514#0072

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wo das Gebirg lieh wendet, und zur linken bis über den Kulben oder Culm.
Vormals begriff man diese Felsenart mit unter dem Namen Granit: da er aber
Hornblende enthält, und auf dem Granit, ja selbst auf spätern Gebirgsarten,
nämlich über den Gneuss und Porphyr gelagert vorkömmt, überdiess noch in
andern Stücken vom Granit abweicht , so hat ihn der Herr Bergcommissions-
rath Werner in Freiberg von diesem unterschieden, und ihm seinen alten
Namen Sienites wiedergegeben, weil er vormals bei der ägyptischen Stadl Siena
gebrochen und zu Kunilwerken verbraucht wurde, dergleichen noch mehrere
vorhanden lind, und wovon selbst die Dresdner Antiken - Gallerie drei schöne
Löwen enthält. Diese Felsenart iß, wie auch noch jene Werke beweisen, von
so erüaunlicher Feltigkeit, dass man sich über die Gewalt des Wallers, die
ihn gesprengt hat, noch mehr wundern müsste, wenn nicht seine Schichten
eine solche Richtung hätten, dass Feuchtigkeit zwischen dieselben eindringen
kann. Geschieht es nun, dass dieselbe bei harten Wintern gefriert und das
Eis lieh ausdehnt, so sprengt es die oberlten Schichten los, die alsdenn bald
oder später von der Höhe herabßürzen. Ehemals war der ganze Grund mit
solclien losgerissenen Feisenltücken angefüllt; jetzt lielit man dergleichen noch
vornen beim Eingang zur Rechten der Weisseritz, hie und da auf den Höhen,
und wenn man beim Ausgang jenseits des Flusses am Fusse des Hülben hin-
weggeht.
Die tiefe Entblössung dieses Gebirges und die mancherlei merkwürdigen
Gänge, welche dasselbe durchsetzen, können einem Jeden, der mit der Berg«
künde noch unbekannt ist, eine deutliche Vorstellung von dem innern Bau der
Gebirge geben, und ihn belehren, was eigentlich Gänge sind, welche in den
Tiefen der Gebirge die Schätze der Eide enthalten. Unter diesen lind haupt-
sächlich zwei Wackengänge beim Schweizerbette merkwürdig, die in älteren
Zeiten, wo man überall Gold und Silber vermuthete, zu sonderbaren Fabeln
VeranlassWg gegeben haben.
In diesem Sienit kommen kleine Krystalle von der Grösse einer Viertellinie
bis zu einem Viertelzoll vor. Diess sind verschobene vier- und gleichzeitige
Säulen, die an beiden Enden sehr zugeschärft sind. Die Zuschärfungsilächen
und auf die stumpfen Seitenkanten aufgesetzt, und die äussern Flächen glatt
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