Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Becker, Wilhelm Gottlieb; Tauber, Andreas [Hrsg.]; Pursh, Frederick [Hrsg.]; Block, Ludwig Heinrich von [Hrsg.]
Der Plauische Grund Bei Dresden: Mit Hinsicht Auf Naturgeschichte Und Schöne Gartenkunst ; Mit fünf und zwanzig Kupferblättern — Nürnberg, 1799

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.17514#0082

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
von Koschitz und Potschappel grenzen, iß Birkicht, und weiter hinauf, bei-
nahe in einerlei Höhe mit Koschitz, liegt Gittersee. Man bemerkt hier
schon ein etwas rauheres Klima, und diese Rauhigkeit nimmt mit dem Steigen
der Gegenden zu. Die ObAbäume, welche im Dorfe Plauen noch hohe liarke
Schäfte und grosse sich weit ausgebreitende Kronen erlangen, werden in der
Lage von Gittersee, so wie, auf der andern Seite, von Dölzschen und Pestcr-
witz, schon etwas kurzer von Schäften und bekommen kleinere und dichten
Kronen: doch sind lie auf (liesen Höhen immer noch schön und fruchtbar,
und werden in Gärten und selbst auf Feldern allgemein angebaut. Allein in
den noch höhern Gegenden, wie zu Somsdorf, Weissig und Opitsch, bleiben lie
niedrig und siruppicht; daher man nur noch in Gärten hie und da einige Bäume
erblickt. Der nämliche Unterschied sindet auch in Ansehung des Getreides Statt.
Auf der vor uns liegenden Höhe tritt gewöhnlich die Erndte acht Tage später
ein als im Elbthal, und an den vorhin erwähnten Orten, fällt he noch acht
bis zehen Tage später hinaus. Man kann daher gleichsam von unten herauf
das Fortsehreiten der mähenden Sichel bemerken; doch gilt diess alles nur von
den Höhen, nicht von den Feldern, die in der Fläche des Grundes liegen.
Aber die spätere Erndte ist nicht der einzige Unterschied , den das veränderte
Klima hervorbringt : es hat auch auf das Getreide selbst beträchtlichen Einsluss,
wiewohl der Boden zu dieser Verschiedenheit mitwirkt. Auf dieser Seile des
Elbthals und noch eine ziemliche Strecke nach Dölzschen und Koschitz hinauf,
lagert (ich das Getreide, wenn nicht eine ungewöhnliche Trockenheit einfallt,
falt alle Sommer; es wächsst siark in das Stroh, und der Bocken und Weizen
bekömmt dickschaalige Körner von einer dunkleren Farbe. Je weiter aber die
Höhen /ich heben, cleüo dünner wird nun der Halm, dcslo kurzer werden die
Aehren und deito kleiner die Rockenkörner; dagegen sind sie lichter von Farbe,
und schwerer, nach dem Schesfel gewogen, auch geben lie mehr und lchöneres
Mehl. Seibit in der Fläche des Grundes bemerkt man in Absiel»t auf Klima
eine kleine Verschiedenheit. Das Getreide wächsst hier vortrcflich, aber nicht
so sehr in das Stroh, wie in den vorliegenden Elbthale, und hat auch schwe-
rere und mehlreichere Körner. Seibit hier in den Ebenen fällt die Erndte zu
ungleichen Zeiten. Um Potschappel und die weiter rückwärts gelegenen Dörfer,
Döhlen, Deuben und Hainsbach herum, ist es wärmer als in den übrigen Ge-
genden und Nebenthälern, daher man im Wachsthum des Getreides, oft nur
O
 
Annotationen